Demokratische Präsidentschaftskandidatur 2020: Warmmachen

Beiträge 21 - 30 von 137
  • RE: Betomania

    drui (MdPB), 13.12.2018 22:56, Antwort auf #20
    #21

    Ja, so genau weiss man noch nicht woran man mit Beto wäre und so ein klein wenig drängt sich der Eindruck auf, er wollte gar nicht so unbedingt gegen Cruz gewinnen, um seine Millionen an Wahlkampfspenden lieber 2019 und 2020 einzusetzen. Ich denke und hoffe, dass Biden und Sanders zurückziehen werden, so interessant ich ersteren finde. Beide sind zu alt und Bernie zu riskant, Trump wird ihn noch mehr verteufeln können als Hillary 2016.

    Bei den Frauen scheint Kamela Harris eindeutig vorne zu liegen und da hätte ich auch nichts dagegen, aber ist eine junge Senatorin (2 Jahre Amtserfahrung) aus California nicht auch etwas zu riskant, um Staaten des Mittleren Westens und Florida zurückzugewinnen? Amy Klobuchar wäre mir lieber, aber sie ist zu unbekannt und ev. zu zurückhaltend. Ein Team O'Rourke-Warren wäre nicht gut, dann mobilisiert man wieder zu wenig Latinos und Schwarze.

    Ein Link auf Captain Obvious: Der Gouvernor-Kandidat Gillum, dem man reichlich mit Schmutz beworfen und Korruption unterstellt hatte (sein eigentliches, unverzeihliches Vergehen ist seine Hautfarbe), wurde von der Justiz Floridas (von der gegnerischen Partei geführt) in allen Punkten entlastet. Natürlich erst nach der Wahl, die er mit 0,39% Abstand verloren hat.

    https://www.politico.com/states/florida/story/2018/12/12/he-got-screwed-gillum-a bsent-from-indictment-after-desantis-bashed-him-as-corrupt-742989

  • RE: Betomania

    gruener (Luddit), 14.12.2018 06:17, Antwort auf #20
    #22
    Ich selbst muss eingestehen, dass mein Bild vom Messias aus Texas noch zu oberflächlich ist, um wirklich eine klare Meinung zu haben, befürchte allerdings auch, dass Charisma ohne eine solide Analyse der sozialen Verwerfungen in der amerikanischen Gesellschaft sowie den Willen, hier grundlegend etwas zu ändern, nicht das wäre, was die USA derzeit brauchen: Mir war Lyndon B. Johnson immer lieber als John F. Kennedy. Letzterer mag die Nation bezaubert haben, ersterer hat sie grundlegend zum Besseren verändert.

    der erste teil: komplett richtig, es folgt mein kommentar zum satzteil nach dem doppelpunkt. dieser ist durchaus gravierend, ich beschränke mich auf einen ausruf aus der damaligen zeit:

    Hey, LBJ, how many kids have you murdered today?

    PS: Greetings bzw. Besserungswünsche von Charlie!

    PPS: zur beruhigung ein wenig napalm death, der lieblingswaffe von lbj: https://www.youtube.com/watch?v=SIRUzqHTNh8

  • RE: Betomania

    Wanli, 14.12.2018 10:50, Antwort auf #22
    #23

    der erste teil: komplett richtig, es folgt mein kommentar zum satzteil nach dem doppelpunkt.

    Ich hab hier zugegebenerweise nur an die Innenpolitik gedacht - und da war LBJs Amtszeit ja schon wirklich historisch im positiven Sinne. Vietnam war natürlich die andere Seite der Medaille...

  • LBJ

    drui (MdPB), 14.12.2018 13:17, Antwort auf #23
    #24

    Das war vor meiner Zeit, aber meines Wissens nach wurde er damals von rechter republikanischer Seite ständig gedrängt, noch härter in Vietnam einzugreifen bis zum Einsatz von Atomwaffen. Als dann gegen Ende seiner Amtszeit der Frieden in weit vorangeschrittenen Friedensgesprächen kurz bevorstand und er nicht mehr zu kandidieren erklärt hatte, konnte Nixon in geheimen Gesprächen die Südvietnamesen dazu bringen, jeden Frieden zu blockieren, während er sich selbst als Friedensengel gab. Bei den Wahlen gewann dann Nixon und wegen seinen unrealistischen Versprechungen an die Südvietnamesen gab es dann noch Jahre lang Krieg mit weiteren Zehntausenden an Toten. Schon deshalb wird Trump wohl nie an Nixons Niederträchtigkeit herankommen. Einen Krieg zu starten als Ablenkung zur Machterhaltung ist eine Sache. Einen bereits Jahre alten Krieg, der kurz vor der Befriedung steht, mit bis dahin über 1,5 Millionen Toten weiter in die Länge zu ziehen, um Wahlen zu gewinnen, eine andere.

    Leider fühlen sich Präsidenten der Demokraten oft genötigt, dem Drängen nach härterem Eingreifen nachzugeben. So wurde selbst Obama zum Drohnenkönig und hat extraterritoriale Hinrichtungen ohne Urteil weltweit zur Mode gemacht.

  • RE: LBJ

    gruener (Luddit), 15.12.2018 00:38, Antwort auf #24
    #25

    sorry,

    aber beide antworten sind aus meiner sicht nah daran, die "ultima irrratio" (willy brandt) zu relativieren.

    wenn wir das zulassen, sind wir - zynisch formuliert - irgendwann an dem punkt, an dem wir außenpolitische verbrechen gegen die menschlichkeit (enormen) innenpolitischen verbesserungen unterordnen. - nachfrage: gehört der (aus-)bau von autobahnen eigentlich auch dazu?

  • RE: LBJ

    drui (MdPB), 15.12.2018 16:01, Antwort auf #25
    #26

    Ich relativiere doch nicht irgendwelche Verbrechen, ich stelle nur den historisch-politischen Hintergrund dar und verweise auf die noch größeren Übel, die jeweils als politische Alternative zur Verfügung standen. Jeder US-Präsident muss sehr kritisch hinterfragt werden, denn jeder US-Präsident hat zu viel Macht und missbraucht diese. Das gilt natürlich auch für den russischen Präsidenten.

  • RE: LBJ

    gruener (Luddit), 16.12.2018 03:23, Antwort auf #26
    #27

    Ich relativiere doch nicht irgendwelche Verbrechen, ich stelle nur den historisch-politischen Hintergrund dar und verweise auf die noch größeren Übel, die jeweils als politische Alternative zur Verfügung standen. Jeder US-Präsident muss sehr kritisch hinterfragt werden, denn jeder US-Präsident hat zu viel Macht und missbraucht diese. Das gilt natürlich auch für den russischen Präsidenten.

    ... die liste ließe sich beliebig fortsetzen!

    nur greift mir auch diese kritik viel zu kurz. zumal, wenn ich mir die in den usa zur verfügung stehende "politische alternative" näher anschaue. pest versus cholera. - es ist gehüpft wie gesprungen. vor allem aber eines: gnadenlos systemimmanent. durchschnittlich im achtjahrestakt schwankt das pendel, mal in die eine, mal in die andere richtung. mal ist der heilsbringer blau (also sternhagelvoll und somit nicht zurechnungsfähig), mal sieht dieser rot (hass- sowie religiös zerfressen und scheuklappenblind resp. -blöd).

    boshaft könnte ich zudem die aktuelle regentschaft eines twitter-süchtigen vollspinners mit der seines vorgängers vergleichen, nach jeweils zwei jahren im oval office: 2018 - bislang noch kein krieg angezettelt; 2010 - nicht allein libyen und syrien destabilisiert, sondern auch zerbombt bzw. auf dem besten wege, bombenteppiche zu legen. hillary sei es gedankt! - im grunde kann man nur hoffen, dass trump, im gegensatz zu obama, nicht der friedensnobelpreis verliehen wird. sonst fühlt er sich noch genötigt - einem friedensnobelpreisträger verzeiht man doch alles, siehe obama, mit einem solchen verbündete, kriege vorbereitende außenministerinnen auch, siehe h. clinton - russland, china und/oder die eu anzugreifen. (bzgl. letzterem fände ich es überaus amüsant, wenn trump dafür einen nato-verteidigungsfall reklamieren würde. dann müssten sich die eu-staaten, die ja bekanntlich fast alle in "bedingungsloser solidarität" zu den usa stehen, in letzter konsequenz selbst bombardieren... "friendly fire" bekäme da glatt eine weitere sinnstiftende bedeutung. - absoluter blödsinn? vlt., wer weiß? andererseits: bekanntlich suchen die amis z.b. immer noch in irak nach den massenvernichtungswaffen, ob derer sie vor 16 jahren einmarschiert sind. us-absurdität kennt keine realen grenzen.)

    ******

    ach ja, eines noch zum ach so tollen lbj: einfach mal nach "chicken war" suchen. also mich erinnert das sehr an den guten alten donald. nun, womöglich kupfert der bei seinen hirnfreien steueroffensiven ja nur bei demokratischen vorgängern ab.

  • Kandidaten

    drui (MdPB), 16.12.2018 12:55, Antwort auf #27
    #28

    Electoral Vote heute mit dem Portrait einer Kandidatin, vor der ich am wenigsten Angst bezüglich präsidentalen Amtsmißbrauchs hätte, Amy Klobuchar. Wenn ihre größte Schwäche darin gesehen wird, dass sie "zu nett für den schmutzigen Wahlkampf" ist und nicht auffällig genug für die Großstädter, dann kann ich damit gut leben. Sie initiiert die meisten erfolgreichen Gesetze, war in fast allen Ausschüssen und gilt als die beliebteste Kollegin im Senat. Heißt: Sie hat keinerlei Chancen, als US-Präsidentin auch nur nominiert zu werden.

    https://www.electoral-vote.com/evp2018/Senate/Maps/Dec16.html#item-6

    Zu den institutionellen, systemimanenten Fehlern: Klar gibt es die. Jedes Land sollte zumindest einen Parlamentsvorbehalt für Kriegsentscheidungen haben wie Deutschland, am besten noch mit Zustimmung einer zweiten Kammer und des Verfassungsgerichtes. Kein einzelner Diktator aka Präsident sollte so etwas alleine entscheiden dürfen und alle Diktatoren/ Präsidenten sollten nach ihrer Amtszeit für verbrecherische Entscheidungen zur Verantwortung gezogen werden.

  • RE: Kandidaten

    Wanli, 16.12.2018 17:53, Antwort auf #28
    #29

    Klobuchar kann ich mir nicht nur als Kandidatin, sondern auch als Präsidentin gut vorstellen. Es ist noch mehr als ein Jahr bis zum Start der Vorwahlsaison, da bleibt noch Zeit, sich ins Gespräch zu bringen - die gerade veröffentlichte Umfrage aus Iowa zeigt aber auch, dass Amy schon Cleverness und etwas Glück brauchen wird, um letztlich durchzudringen, dazu vielleicht auch den Wunsch des Wahlvolks nach einem Antitrump: kompetent, zivilisiert, durchsetzungsstark ohne Show und Machogehabe.

    http://pixel.nymag.com/imgs/daily/intelligencer/2018/12/16/16-iowa-poll-pie-char t-dec-2018.jpg

  • Los gehts...

    Wanli, 31.12.2018 19:36, Antwort auf #29
    #30

    Elizabeth Warren hat ihre inoffizielle Bewerbung um die demokratische Präsidentschaftskandidatur jetzt offiziell gemacht und ist mit der Gründung eines Wahlkomitees. Andere Bewerber dürften in den nächsten Wochen folgen.

    https://politicalwire.com/2018/12/31/warren-announces-presidential-bid/

    Derweil bringt sich die Parteilinke in Stellung gegen Betomania, man untersucht etwa die Spenden, die der Mann von der Ölindustrie erhalten hat.

    https://www.salon.com/2018/12/30/beto-vs-bernie-the-simplistic-narrative-that-th reatens-to-undermine-the-2020-campaign/

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