PM May verschiebt Brexit auf den Sanktnimmerleinstag .....

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  • zwei UK Oppositionsparteien legen Plan für Neuwahlen vor...

    Bergischer, 27.10.2019 13:28, Reply to #190

    die beiden Anti-Brexit Parteien: die Schottischen Nationalpartei SNP und die Liberaldemokraten werden Neuwahlen noch in diesem Jahr zustimmen, "wenn zuvor eins sichergestellt wird: Die Europäische Union (EU) müsse dem britischen Antrag auf einen Brexit-Aufschub bis zum 31. Januar stattgeben, und zwar ohne Möglichkeit, die EU zuvor zu verlassen."

    Das haben Ian Blackford und Jo Swinson, in einem am Samstagabend via Twitter veröffentlichten Brief an EU-Ratschef Donald Tusk geschrieben...

    "Wenn diese Verlängerung "sichergestellt" sei, "werden wir zusammenarbeiten, um die Wahl auf dieses Jahr vorzuverlegen", heißt es in dem Schreiben. "Wir alle hoffen, dass eine Wahl stattfinden wird, damit die ausweglose Situation aufgebrochen wird." Quelle: SPON

    ... mal sehen wie sich Labour verhält ... und absolut spannend: wer spekuliert und agiert politisch geschickter und wer "verzockt" sich ?!

  • Unterhauswahl 2019: sehr wahrscheinlich / Medienschelte

    Wanli, 28.10.2019 18:22, Reply to #191

    Heute möchte die Johnson-Regierung mit Zweidrittelmehrheit (also mit Unterstützung der Labour-Party) eine Unterhauswahl für den 12.12. anberaumen; schlägt das fehl, möchte man morgen mit einfacher Mehrheit eine etwas anders gestrickte Initiative durchbringen, die im Wesentlichen dem Vorschlag der LibDems sowie der SNP folgt und Wahlen am 9.12. vorsieht.

    https://www.theguardian.com/politics/2019/oct/28/no-10-says-it-could-back-lib-de m-plan-for-9-december-election

    ... mal sehen wie sich Labour verhält ... und absolut spannend: wer spekuliert und agiert politisch geschickter und wer "verzockt" sich ?!

    Sehr wahrscheinlich jedenfalls, dass eine der beiden Abstimmungen erfolgreich ist.

    Ein Blick auf einige (annähernd) aktuelle Wettquoten:

    http://www2.politicalbetting.com/index.php/archives/2019/10/28/sell-brex-buy-pc- grn-lds-my-current-commons-seats-spread-bets/

    Vermutlich würden 320 Sitze für eine Mehrheit gebraucht; den Buchmachern zufolge ist unklar, ob die Tories diese Zahl erreichen.

    Mit Blick auf den Markt wäre zu überlegen, ob ein Prozentemarkt ausreicht oder einer zu den Sitzen nicht auch sinnvoll wäre: Ob zum Beispiel die BREXIT-Party zweistellig wird oder nicht, wird ob der zu erwartenden geringen Anzahl der Sitze für Farages Freunde (wenn sie denn mal überhaupt einen holen) letztlich weniger wichtig sein.

    EDIT

    Der Antrag der Regierung ist gescheitert. Morgen will die Regierung über einen Gesetzesentwurf abstimmen lassen, der eine Wahl am 12.12. vorsieht (wenn viele Studenten ihre Unistädte schon in die Weihnachtsferien verlassen haben werden); scheitert das, dürfte er das von LibDems und SNP favorisierte etwas frühere Datum übernehmen.

    Johnson says he will legislate for an early election. A bill will not be subject to a super-majority, and with the Lib Dems and the SNP potentially supporting the government (although they want a different date), Johnson has a good chance of winning.

    https://www.theguardian.com/politics/live/2019/oct/28/boris-johnsons-election-vo te-looms-as-eu-decides-on-brexit-delay-politics-live

    EDIT 2

    Die Spiegelmeldung erweckt den Eindruck, dass Johnson mit seinem Neuwahlvorstoß gescheitert sei, das ist aber zumindest sehr missverständlich dargestellt.

    Das britische Parlament hat die Neuwahl-Pläne von Premierminister Boris Johnson abgelehnt. [...]

    Der Regierungschef hoffte, nach Neuwahlen eine klare Mehrheit zu erhalten, mit der er das von ihm mit der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen durch das Parlament bringen könnte.

    https://www.spiegel.de/politik/ausland/grossbritannien-parlament-stimmt-gegen-ne uwahl-a-1293683.html

    Wie gesagt, es gibt ja noch Plan B, der dann morgen ausprobiert wird, und da stehen Johnsons Chancen weit besser. Die heutige Abstimmung, die nur mit Zweidrittelmehrheit Erfolg gehabt hätte, war mMn in erster Linie ein Wahlkampfmanöver, um die blockierende Labour-Party dann später der Feigheit oder Unaufrichtigkeit bezichtigen zu können.

  • RE: Unterhauswahl 2019: sehr wahrscheinlich / Medienschelte

    drui (MdPB), 29.10.2019 00:10, Reply to #192

    Es ist (je nach Sicht) typisch oder bedenklich, dass Jeremy selbst in der Neuwahlfrage zu blöd ist, sich mit den Libdems und der SNP abzusprechen. Das lässt erwarten, dass er auch bei der Wahl nicht zu wahltaktischen Absprachen willens oder kognitiv in der Lage ist und die Tories eine sehr gute Chance haben, die absolute Mehrheit mit etwas mehr als 30% der Stimmen zu holen. Die BREXIT-Wähler werden größtenteils heim ins Körbchen kommen und Boris wählen.

  • RE: Unterhauswahl 2019: sehr wahrscheinlich / Medienschelte

    last-exit, 29.10.2019 00:14, Reply to #193

    Es ist (je nach Sicht) typisch oder bedenklich, dass Jeremy selbst in der Neuwahlfrage zu blöd ist, sich mit den Libdems und der SNP abzusprechen. Das lässt erwarten, dass er auch bei der Wahl nicht zu wahltaktischen Absprachen willens oder kognitiv in der Lage ist und die Tories eine sehr gute Chance haben, die absolute Mehrheit mit etwas mehr als 30% der Stimmen zu holen. Die BREXIT-Wähler werden größtenteils heim ins Körbchen kommen und Boris wählen.

    Zweimal richtig!

    Aktuell sieht es so aus, dass allein die Brexit-Partei einen Wahlsieg von Johnson verhindern kann.

  • Gerechtigkeit für Corbyn

    Wanli, 29.10.2019 17:32, Reply to #194

    Aktuell sieht es so aus, dass allein die Brexit-Partei einen Wahlsieg von Johnson verhindern kann.

    Genau das ist eine irreführende Annahme, denn die Brexit-Party besteht genauso wenig wie UKIP (ja praktisch identisch vom Profil her) aus Super-Tories. Die gibt es auch in der Wählerschaft, aber die meisten Wähler von UKIP /BP sind doch Leute, die zwei Dinge hassen:

    1) Multikulti, Globalisierung und Sozialabbau - für die die EU das Symbol darstellt;

    2) die Tories (Maggie Thatcher zum Beispiel).

    UKIP / BP sind zwar nicht von der Ideologie, wohl aber der Wählerschaft her Arbeiterparteien. Beleg gefällig?

    Bei den Unterhauswahlen 2015 trat Labour mit dem smarten und als europhil wahrgenommenen Kosmopoliten Ed Milliband an der Spitze an. Die Partei verlor die Wahl deutlich, UKIP erhielt 12,6%.

    https://en.wikipedia.org/wiki/2015_United_Kingdom_general_election#Outcome

    2017 hatte Labour den Kurs gewechselt. An der Spitze stand nun ein wie aus der Zeit gefallen wirkender Strickjackenträger, der Wahlkampf mit dem Versprechen machte, unter anderem Stromversorgung und Bahn zu verstaatlichen. Trendige Journalisten schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, fühlten sich in die achziger Jahre zurückversetzt. Labour legte um knapp zehn Prozent (und dreißig Sitze) zu, (die teilweise in Auflösung begriffene) UKIP stürzte um gut zehn Prozent ab.

    https://en.wikipedia.org/wiki/2017_United_Kingdom_general_election

    There was an assumption before the election that these Ukip supporters would back the Conservatives, that Ukip was the “gateway drug” that would enable lifelong Labour supporters to vote for May, who before the start of the campaign was very popular with the electorate. But many former Labour voters who had switched to Ukip in previous elections had done so out of disillusionment with New Labour, which lost 5m votes between 1997 and 2010.

    Labour’s policy platform under Corbyn, and crucially the party’s respect for the result of the referendum, helped to win those Ukip voters back. The lazy caricature of Ukip supporters in the north of England as caring only about immigration was buried, as those voters chose instead Labour’s viable plan to improve their material wealth.

    https://www.theguardian.com/commentisfree/2017/jun/13/jeremy-corbyn-brought-ukip -voters-back-labour

    Die meisten UKIP-Wähler sind Fleisch vom Fleische Labours, nicht der Konservativen; Labour würde deshalb gern einen Wahlkampf führen wie 2017: Strikt gegen den Austeritätskurs der Tories und möglichst ohne die Brexitthematik, die nämlich wie ein Keil ihr potenzielles Wählerklientel spaltet. Deshalb das Rumlavieren in der Brexitfrage, deshalb die Hoffnung, erst im Frühjahr nach einer Entscheidung über dieses wedge issue Wahlkampf machen zu müssen: Alles sehr verständlich, wenn man sich eben Labours (potenzielle) Wählerschaft vergegenwärtigt, die in dieser Frage einfach nicht auf einen Nenner zu bringen ist.

    Corbyn mag nicht der beste Taktiker sein, aber strategisch war seine Neuausrichtung der Partei schon langfristig richtig.

    Bezogen auf die kommende Wahl: Johnson hat weniger Probleme mit einem starken Abschneiden der Brexit-Party als Labour.

    EDIT

    Hier ein Blogpost aus dem Januar 2015, immer noch relevant in unserem Zusammenhang:

    This is further proof that in some parts of the United Kingdom UKIP is taking far more votes from Labour than other parties, and this could well depress the number of Labour gains at the election. In some cases (and there are four or five examples of this in Wales – Alyn & Deeside, Delyn, Wrexham & Yns Mon being the main ones) it could also allow the Conservatives make a few gains at the expense of Labour.

    https://www.iaindale.com/articles/proof-that-ukip-may-cost-labour-seats-especial ly-in-wales-in-may-2015

  • RE: Gerechtigkeit für Corbyn

    drui (MdPB), 29.10.2019 23:28, Reply to #195

    2017 hatte Labour den Kurs gewechselt. An der Spitze stand nun ein wie aus der Zeit gefallen wirkender Strickjackenträger, der Wahlkampf mit dem Versprechen machte, unter anderem Stromversorgung und Bahn zu verstaatlichen. Trendige Journalisten schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, fühlten sich in die achziger Jahre zurückversetzt. Labour legte um knapp zehn Prozent (und dreißig Sitze) zu, (die teilweise in Auflösung begriffene) UKIP stürzte um gut zehn Prozent ab.

    Ganz so würde ich das nicht unterschreiben. Die UKIP-Wähler bestanden ja auch aus einer Menge fremdenfeindlicher Wähler der extremen Rechte, das sind jetzt auch die letzten, die diese Partei immer noch wählen und die vorher nie bei Labour waren. Zudem hat Corbyn keinen Anteil daran, dass sich UKIP zerlegt hat, das war das "erfolgreiche" Brexit-Votum und das selbstgefällige (und erstaunlich dämliche) Ausscheiden Farages nach dem Motto "mission accomplished". Überhaupt war UKIP nur für eine sehr kurze Zeit um die Europawahl bis zum Brexitvotum stark, also eine Einthemenpartei mit begrenzter Haltbarkeit. Auch die Rolle der Tories und va. von Teresa May sollte erwähnt werden, ihre roboterhafte und unsensible Wahlkampfführung war eben alles andere als "strong and stable". Richtig ist, dass Corbyn eher das soziale Gewissen von Labour repräsentiert (hat) und das hat damals auch viele Ex-Ukip-Wähler überzeugt. Inzwischen ist Corbyns Glanz aber stark verblasst und es sollte erwähnt werden, dass Boris Johnson zwar sehr unbeliebt ist, aber immer noch um Welten beliebter als Jeremy Corbyn.

    Labour könnte durchaus erfolgreich im Wahlkampf zweigleisig fahren, z.B. indem sie bei einem möglichen Brexitdeal auf eine Bestätigung durch eine Volksabstimmung besteht. Aber sie muss bereit sein, Deals mit den Libdems (und in Schottland mit der SNP) einzugehen, wenn sich deren Wähler nicht gegenseitig kannibalisieren sollen, und dafür ist Corbyn die falsche Person. Diplomatie ist eben nicht so seine Stärke. Und dazu ist er noch extrem unbeliebt. Und auch innerhalb seiner Partei sehr umstritten, nicht zuletzt wegen seines - nun ja - zögerlichen Einsatzes gegen Antisemitismus bei Labour (höflich ausgedrückt) und dem andererseits unzögerlichen Rausschmiss diverser kritischer Parteifreunde aus wichtigen Gremien.

  • Independance Day

    gruener (Luddit), 31.01.2020 23:30, Reply to #196

    ich weiß, nur wenige werden es teilen wollen: aber es gibt etwas zu feiern - mit freunden vom verbrämten inselreich.

    https://www.youtube.com/watch?v=f2zJ8vaB5jo

    ein abend unter einigen der 17 mill. fuck offs - die vor wenigen jahren noch keine waren - kann durchaus erhellend sein. ansonsten fällt dieser tag durch - mit einer ausnahme: ein überaus kluger kommentar von gabor steingart.

    ich denke, wir sprechen uns in einigen jahren wieder, um zu gucken, wer recht behalten hat...

    back zum - ausnahmsweise - ale!

  • RE: Independance Day

    sorros, 31.01.2020 23:49, Reply to #197
  • RE: Independence Day

    Hauke Haien, 01.02.2020 00:30, Reply to #198

    https://www.youtube.com/watch?v=LLQo61HuxxM

    Ich verstehe nicht, warum du ausgerechnet Udo Lindenberg erwähnst. Hilf mir auf die Sprünge.

  • RE: Independance Day

    sorros, 01.02.2020 03:04, Reply to #199

    Lies dir den Text durch, dann verstehst Du es.

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