2019: mögliche Neuwahlen im UK rücken näher

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  • RE: Sinneswandel

    FreundvonLI, 11.09.2019 19:50, Reply to #88
    #91

    backgestopped

    Ist das Chinesisch? Lustige Wortschöpfung...

    Zum Thema Schottland: Ob die Schotten UK verlassen würden, hängt unter anderem davon ab, ob sie sich zutrauen, ökonomisch auf eigenen Beinen zu stehen. Das könnte aber in der Tat funktionieren, denkt man etwa an die Ölförderung, dessen Steuereinnahmen sogar zum Teil nach England gehen. Der schottische Whisky und die Landschaft sind USPs. Bei Nordirland sieht das ganz anders aus, daher kann ich mir hier keine Unabhängigkeit vorstellen. De facto war/ist die Armut der katholisch-geprägten Landbevölkerung ja auch ein Grund für die jahrzehntelangen Konflikte in der Gegend.

  • Das Einhorn und der (gelbe) Hammer

    Wanli, 11.09.2019 21:59, Reply to #91
    #92

    Prinzipiell finde ich Monarchien ja Quatsch, aber dennoch:

    Schottland ohne Queen / King, das geht doch nicht! Vier Schotten, stolze Nachfahren von Banquo höchstpersönlich, haben schon in London auf dem Thron gesessen (gut, einer wurde geköpft, ein anderer verjagt, aber lassen wir diese Haarspaltereien). Und soll die Queen vielleicht ihren Pass zeigen, wenn sie auf Balmoral zur Fuchsjagd bläst (oder was man da sonst in der Sommerfrische anstellt)? Das Königshaus hat ja sogar sein spezifisch schottisches Wappen (siehe oben), wäre also gut gerüstet für eine Personalunion.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Royal_coat_of_arms_of_the_United_Kingdom

    Gut, sie würde dann mit dem schottischen Premier beim Staatsbesuch in London die Ehrengarde abschreiten und das Gleiche mit dem britischen Prime Minister bei dessen Visite in Edinburgh, sicher etwas gewöhnungsbedürftig. Aber irgendwie doch auch charmanter als noch ein Präsident in Nadelstreifen.

    Die schottischen Bürger scheinen zumindest einen recht positiven Blick auf die Monarchie zu haben, wenn man den Demoskopen trauen darf. YouGov:

    In geographical terms, support for the monarchy is noticeably lower in Scotland than in the rest of Britain. Even here, however, the majority of people (53%) still support Britain having a monarchy, compared to 36% who oppose.

    https://yougov.co.uk/topics/politics/articles-reports/2018/05/18/who-are-monarch ists

    Ipsos-Mori:

    There is little difference in support for the monarchy across England and Wales, but republicanism does appears to have more support in Scotland, with one in five favouring a republic compared to, for example, one in ten in the North of England.

    https://whorunsbritain.blogs.lincoln.ac.uk/2017/10/14/public-opinion-and-the-fut ure-of-the-monarchy/

    Nieder mit den dreckigen Republikanern also, die haben uns schließlich schon Drumpf eingebrockt, das sollte an Schandtaten reichen, man muss ihnen nicht auch noch Schottland in den Rachen werfen!

    -----

    Am Montag entschied das Unterhaus, die Regierung müsse Dokumente zur "Operation Yellowhammer" öffentlich machen, den Planungen und Einschätzungen des Finanzministeriums für den Fall eines No-Deal-Brexits. Ein dementsprechendes Papier soll heute Abend noch veröffentlicht werden.

    Derweil schließt Boris Johnson einen Backstop nur auf Nordirland bezogen jetzt scheinbar doch aus, lässt sich mit seiner Formulierung jedoch ein Hintertürchen offen.

    Und zu guter Letzt entschied ein schottisches Gericht, die fünfwöchige Zwangspause für das Parlament sei unrechtmäßig; nächste Woche wird der Fall wohl vor dem Obersten Gerichtshof verhandelt.

    https://www.theguardian.com/politics/blog/live/2019/sep/11/brexit-latest-news-pu blic-would-not-benefit-from-hearing-official-worst-case-no-deal-assumptions-says -leadsom-live-news

    Ach ja, die Regierung hat auch geschnallt, was die Menschen wirklich bewegt. Dementsprechend eine gerade gestartete Anzeigekampagne in den sozialen Medien:

    https://www.theguardian.com/politics/2019/sep/11/treasury-under-fire-for-promoti ng-no-deal-brexit-duty-free-shopping

    EDIT

    Darauf einen Loch Lomond!

    https://www.youtube.com/watch?v=rbb9aRSQpsY

  • Weiß-blaues Schottland: die Königslösung

    Wanli, 11.09.2019 22:48, Reply to #92
    #93

    Inspiriert von diesem Thread und einer lange zurückliegenden Waverley-Lektüre habe ich mal nach dem aktuellen Thronfolger der schottischen Stuarts geschaut: Es wäre Herzog Franz von Bayern.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Bayern#Thronfolge_der_Jakobiten

    Falls Queen und unabhängige Schotten nicht zusammen kämen, wäre das doch eine Lösung, mit der man die europafeindlichen Engländer mal so richtig reizen könnte. Francis II, long may he reign!

    EDIT

    Falls John Bull nicht mitspielt, muss Culloden 2.0 halt gewonnen werden...

    https://www.youtube.com/watch?v=EavpIelNHZ4

  • RE: Das Einhorn und der (gelbe) Hammer

    gruener (Luddit), 12.09.2019 03:24, Reply to #92
    #94
    EDIT

    Darauf einen Loch Lomond!

    also, irgendwie verstehe ich die engländer, wenn sie eine abspaltung schottlands billigend in kauf nehmen.

    offenbar zeitigt der konsum des o.a. whiskys erhebliche gesundheitliche auswirkungen:

    u.a. extremer haarausfall, augenprobleme, kleidungstechnisch, frei nach lagerfeld, den drohenden kontrollverlust über das eigene leben  und, und, und.

    wie der folgende link eindrucksvoll unter beweis stellt:

    https://www.whisky.de/whisky/suchen.html?id=730&L=0&q=Loch+Lomond

    ******

    die verköstigung der zollfreien produkte nach einem brexit bewirkt hingegen offenbar:

    https://www.youtube.com/watch?v=PheoYf3uQws

    https://www.youtube.com/watch?v=VA1x2pTgO1U

    ******

    dieselbe (duty free) kampagne hier an der küste aufgelegt und die butter hinzugefügt: danach hätte nur noch eine schwindende grüne minderheit irgendein interesse daran, in der eu zu bleiben. diese querschießenden würde der gemeine norddeutsche dann aber ausstechen mit einer intensiven öffentlichkeitskampagne unter dem motto: #wirsindmehr resp. #wirsindmeer.

  • RE: Das Einhorn und der (gelbe) Hammer

    Eckhart, 12.09.2019 19:14, Reply to #94
    #95

    Weil es ja tatsächlich Leute gibt, die bisher nirgends gelesen haben, dass die EU den Brexit auch für die EU selbst für negativ sehen und nicht nur für die Briten. Hier noch ein paar Worte des scheidenden Kommissionspräsidenten:

    ... bevor er [Juncker] sein Amt an Ursula von der Leyen abgibt, zieht er noch einmal Bilanz. Im Brexit sieht er kein Scheitern für sich selbst. Dennoch sei der EU-Austritt des Königreichs eine "Verlust-Verlust-Situation" für beide Seiten.

    https://www.n-tv.de/politik/Juncker-Briten-waren-nur-Teilzeit-Europaeer-article2 1268770.html

  • RE: Das Einhorn und der (gelbe) Hammer

    drui (MdPB), 12.09.2019 20:29, Reply to #94
    #96

    dieselbe (duty free) kampagne hier an der küste aufgelegt und die butter hinzugefügt: danach hätte nur noch eine schwindende grüne minderheit irgendein interesse daran, in der eu zu bleiben.

    Bitte beachten: Der übermäßige Genuß bestimmter zollfreier Produkte kann Abhängigkeiten schaffen mit diversen Nebenwirkungen, wie sie bei einem gewissen europäischen Politiker nahmens Juncker aufgetreten sind, also nicht zu früh freuen...

  • RE: Weiß-blaues Schottland: die Königslösung

    Mirascael, 12.09.2019 23:48, Reply to #93
    #97

    Inspiriert von diesem Thread und einer lange zurückliegenden Waverley-Lektüre habe ich mal nach dem aktuellen Thronfolger der schottischen Stuarts geschaut: Es wäre Herzog Franz von Bayern.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Bayern#Thronfolge_der_Jakobiten

    Falls Queen und unabhängige Schotten nicht zusammen kämen, wäre das doch eine Lösung, mit der man die europafeindlichen Engländer mal so richtig reizen könnte. Francis II, long may he reign!

    EDIT

    Falls John Bull nicht mitspielt, muss Culloden 2.0 halt gewonnen werden...

    https://www.youtube.com/watch?v=EavpIelNHZ4

    Also erstens gilt EU != Europa (wann hat die Linke eigentlich ihrer Liebe zur früher verhassten EG/EU entdeckt?) und zweitens würden die schottischen Nationalisten (erstaunlich übrigens, dass der sonst gerne mit Nationalsozialismus/Faschismus gleichgesetzte Nationalismus nicht so schlimm zu sein scheint, wenn er im roten Schottenrock daherkommt) sich nicht lange an ihrer Macht berauschen können, da die schottischen Konservativen und/oder Liberalen wahrscheinlich schon nach 1 Legislaturperiode übernehmen dürften, so schnell wie die schottische Linke den Laden runterwirtschaften würde (ein keltisches Venezuela ist nicht zu erwarten, dafür ist die schottische Bevölkerung zu fest im Westen verankert).

  • Demnächst kein Blau in Schottland?

    Wanli, 13.09.2019 01:01, Reply to #97
    #98

    Ich weiß nicht, ob Schottland im Falle eines Brexits für die Unabhängigkeit votieren würde (siehe oben), aber in einem Punkt bin ich mir sicherer: Falls es wirklich zu Neuwahlen kommt, stehen den Tories nördlich des Tweeds harte Zeiten bevor; da muss Johnson in England oder Wales wohl schon einige Wahlkreise dazugewinnen, um allein die zu erwartenden Verluste auszugleichen. Momentan sieht es in Schottland so aus - da finden sich immerhin 13 blaue Wahlkreise.

    https://en.wikipedia.org/wiki/2017_United_Kingdom_general_election_in_Scotland

    Vor zwei Jahren hatten sich die Konservativen nämlich endlich aus der Talsohle der Zeit davor herausgewühlt, noch 2015 sah das deutlich unangenehmer aus (gerade mal ein Sitz):

    https://en.wikipedia.org/wiki/2015_United_Kingdom_general_election_in_Scotland

    Zurück in die Zukunft?

    EDIT

    Mal schauen, ob Boris mit John Major gleichzieht, der schaffte es 1997, in Schottland völlig leer auszugehen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/1997_United_Kingdom_general_election_in_Scotland

  • "Johnson’s Tories face wipe-out in Scotland if general election ...

    Bergischer, 13.09.2019 01:57, Reply to #98
    #99

    is called, poll suggests"!

    Mal schauen, ob Boris mit John Major gleichzieht, der schaffte es 1997, in Schottland völlig leer auszugehen.

    "Boris Johnson’s Conservatives face a wipe-out in Scotland if a general election is called, with all 13 of the party’s seats north of the border set to fall to the SNP amid widespread rejection of his “do or die” Brexit message, according to new polling.

    The YouGov poll, released as the prime minister spends his first night with the Queen at her Scottish estate at Balmoral, records a 14 per cent slump in the Tories’ share of the vote in the constituencies which they won in Scotland in 2017."

    They suggest the progress made under her leadership since 2011 will be all but wiped out in the snap election expected this autumn, costing the seats of Scotland secretary Alister Jack in Dumfries and Galloway and his predecessor David Mundell in Dumfriesshire, Clydesdale and Tweeddale. Ms Davidson’s former pollster Lord Cooper said Tories risked being “eliminated” as a major force in Scottish politics.

    Ich weiß nicht, ob Schottland im Falle eines Brexits für die Unabhängigkeit votieren würde (siehe oben),

    And it finds voters in these Conservative-held areas back a second EU referendum by 58 per cent to 42 and would back Remain by 63 per cent to 37 if one were held, if don’t-knows and non-voters are excluded.

    Across the 13 Tory-held seats in Scotland, the Conservative share of vote stood at just 30 per cent, compared to 44 per cent at the last election, while the Scottish National Party tally rose from 34 per cent to 42 per cent.

    Quelle: mit vielen weiteren Zahlen https://www.independent.co.uk/news/uk/politics/boris-johnson-general-election-la test-brexit-conservatives-scotland-mps-no-deal-a9095106.html

  • RE: Das Einhorn und der (gelbe) Hammer

    gruener (Luddit), 13.09.2019 02:11, Reply to #96

    dieselbe (duty free) kampagne hier an der küste aufgelegt und die butter hinzugefügt: danach hätte nur noch eine schwindende grüne minderheit irgendein interesse daran, in der eu zu bleiben.

    Bitte beachten: Der übermäßige Genuß bestimmter zollfreier Produkte kann Abhängigkeiten schaffen mit diversen Nebenwirkungen, wie sie bei einem gewissen europäischen Politiker nahmens Juncker aufgetreten sind, also nicht zu früh freuen...

    wir können alle nur erahnen, was der sich täglich reinpfeift. aber seit heute ahnen wir: juncker hat auch deswegen so knallhart gegenüber den briten agiert, um den möglichst größten schaden für die eu anzurichten.

    *******

    erheiternd finde ich aber in diesem thread, dass plötzlich diverse personen ihre liebe zu nationalisten und separatisten  entdeckt haben.

    das tönte, als die katalanischen unabhängigkeitsbefürworter vor gar nicht so langer zeit ein unabhängigkeitsreferendum abhielten, dafür willkürlich niedergeknüppelt und deren obere inhaftiert wurden, noch völlig anders. ok, ich ahne den grund: Carles Puigdemont und konsorten erhoben sich gegen eine eu-freundliche zentralregierung.

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