Pennsylvania's 18th Congressional District

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  • Pennsylvania's 18th Congressional District

    saladin, 13.03.2018 21:50
    #1

    heute ist ja die wahl in pa 18

    (trump gewann den wahlkreis mit 58% zu 39%)

    Tim Murphy (erstmals gewählt 2002, republikaner)

    verheiratet, gegen abtreibung und hat seine mitarbeiterin geschwängert und dann zur abtreibung gedrängt

    wahlschluss heute nacht um 1 uhr

    die reps haben einen 2stelligen millionenbetrag im wahlkampf ausgegeben

    die dems um einiges weniger

    laut umfragen ist es  (um meinen bundespräsidenten zu zitieren) arschknapp

  • RE: Pennsylvania's 18th Congressional District

    drui (MdPB), 13.03.2018 23:06, Reply to #1
    #2

    Ja, eine hochinteressante Wahl, die eigentlich überhaupt nicht interessant sein dürfte, weil:

    a) Trump den Bezirk mit 20% Vorsprung gewonnen hat

    b) die GOP 26 Stimmen Mehrheit im House hat und es auf einen Sitz wirklich nicht mehr ankommt

    c) zudem der Sitz nur bis zur den Midterms im November gehalten wird, bei der

    d) die Wahlkreise in PA neu geordnet werden und der Bezirk so gemischt wird, dass die GOP ihn sowieso verliert

    ABER:

    Die Symbolik! Trump mag nicht verlieren, und eine Niederlage in seinem Hinterhof wäre wirklich peinlich, und deshalb:

    a) steckt die GOP zig Millionen Dollar in den Bezirk, über 12 Millionen bislang, mehr als das Doppelte der Demokraten,

    b) waren alle Trumps (Donald Senior, Donald Junior, Ivanka), Mike Pence und die gesamte GOP-Prominez zum Teil mehrfach in der PA-Provinz

    c) hat die GOP alle Register gezogen vom massiven Bewerben der Steuerreform und wie toll die sei (hat nicht gezogen) über die Dämonisierung des Gegners (im Bett mit Pelosi, schmieriger Anwalt der Drogendealer frei kauft, war gar kein toller Marine, etc) bis hin zur Bewerbung der liberalen Demokraten, Lamb wäre nicht liberal genug, gegen Waffenkontrolle und gegen Abtreibungsgesetze. Man behauptet also gleichzeitig, Lamb wäre nicht liberal und zu liberal, zudem nicht konservativ und zu konservativ

    d) hat Trump ev. extra wegen dieser unbedeutenden Wahl einen Handelskrieg angezettelt, den damit wirbt die GOP im Stahlindustriebezirk massiv

    e) hyperventiliert Trump derzeit mit Entlassungen, Vorschlägen, Tweets, Drohungen und Friedensangeboten, um irgendwie die Agenda zu bestimmen und von der Wahl abzulenken, sollte es eine Niederlage geben.

    Das Blöde für die GOP ist nur: Sie kann hier nicht gewinnen. Selbst ein Sieg von Saccone, der ein überaus schwacher Kandidat ist, wäre eine Niederlage, wenn er nicht eindeutig ist. Zudem hat Trump Saccone, der von sich behauptet, Trump gewesen zu sein, als es Trump noch nicht war, massiv beleidigt und lächerlich gemacht, sollte Saccone knapp gewinnen, würde Trump den Sieg für sich reklamieren, ohne das das glaubwürdig wäre.

    Die letzte Peinlichkeit war nun, dass Saccone sich als "Underdog" bezeichnet. Als GOP-Kandidat in einem Bezirk, der seit zwei Jahrzehnten ausschließlich gewonnen wurde, im Schnitt um die 20 -25%, bei einem Anteil von Weißen ohne Latinos von 96%. Seltsamerweise lassen sich dort aber viele Arbeiter, die Hillary ausgiebig hassen, nicht einreden, Steuersenkungen für Milliardäre wären eine gute Sache. Oder dass es gut ist, wenn sie ihre Krankenversicherung verlieren bzw. das Dreifache dafür zahlen müssen. Damit die Pharamindustrie mehr Milliarden scheffelt und mehr Leute opiumabhängig macht.

    https://www.politico.com/story/2018/03/13/rick-saccone-underdog-458346?lo=ap_c2

    https://www.politico.com/story/2018/03/13/pennsylvania-special-election-preview- saccone-lamb-458087?lo=ap_c1

    https://fivethirtyeight.com/features/everything-you-need-to-know-about-the-penns ylvania-18th-special-election/

  • Dems won Pennsylvania's 18th Congressional District

    sorros, 14.03.2018 15:10, Reply to #2
    #3
  • RE: Dems won Pennsylvania's 18th Congressional District

    Mirascael, 14.03.2018 16:56, Reply to #3
    #4

    Gut, dass die Demokraten in PA zur Besinnung gekommen zu sein scheinen und einen Kandidaten aufgestellt haben, der deutlich rechts von Trump positioniert ist.

    Sollte die SPD vielleicht auch mal versuchen - dann könnte sie auch wieder den Kanzler stellen.

    Ach ne, doch lieber nicht, das würde ja das Projekt 15 gefährden ;)

  • PA-18: nach der Wahl

    Wanli, 14.03.2018 17:10, Reply to #3
    #5

    Dems won Pennsylvania's 18th Congressional District

    Offiziell noch nicht, es wird noch etwas dauern, bis das Endergebnis feststeht. Nüchtern betrachtet scheint es allerdings praktisch ausgeschlossen, dass Saccone noch an Lamb vorbeizieht, und auch ein Recount würde wohl nichts ändern, wie unter anderem der unten verlinkte 538-Artikel erklärt.

    Ein Lamb-Sieg ist natürlich besonders schön, weil ein Großteil der Bevölkerung vermutlich einfach fragen wird, wer in dieser Wahl insgesamt obsiegt habe - von daher können sich die Demokraten jetzt damit brüsten, einen tiefroten Wahlkreis gedreht zu haben, in dem Trump zweimal einen Wahlkampfauftritt absolviert hat und die GOP deutlich mehr Ressourcen in den Wahlkampf gesteckt hat als die Demokraten. Zudem war Lamb hier zwar ein charismatischerer Kandidat als Saccone, aber der war eben auch kein Kinderfreund wie etwa Roy Moore, ein echter Ekeleffekt dürfte bei seiner Niederlage keine Rolle gespielt haben. Insgesamt ein schöner Mutmacher für die blauen Bataillone und natürlich eine Schlappe für den Präsidenten, der sich (gegen den Rat mancher Berater) in den Wahlkampf geworfen hatte.

    Alles richtig, allerdings hätte sich für die Profipolitiker in Washington und anderswo natürlich in ihrer Einschätzung der Wahl nichts geändert, wenn Lamb tausend Stimmen weniger erhalten und damit knapp verloren hätte. Die wird vor allem der erneut heftige Swing (von etwa 21 Punkten) interessieren, und dass dieser extreme Stimmungsumschwung kein Ausrutscher ist, haben ja die bisherigen Nachwahlen zum Kongress seit Anfang 2017 bewiesen; im Schnitt war hier ein Swing von 17 Punkten zu verzeichnen (und in den deutlich zahlreicheren Nachwahlen zu den Parlamenten der Bundestaaten sah es ja ganz ähnlich aus), und PA-18 legt nahe, dass sich ein solcher Wandel weder durch Dollars noch durch das Erscheinen des Präsidenten noch durch passgenau auf die lokale Wählerschaft zugeschnittene Initiativen wie die Zölle auf einige Stahlprodukte aufhalten lässt.

    The big-picture takeaway is this: If Democrats can win districts like Pennsylvania 18, they won’t need to stretch and scrape together a House majority. According to FiveThirtyEight’s partisan lean measure, 118 Republican-held districts nationwide are less red than the Pennsylvania 18th is. Of course, the entire country is unlikely to shift 22 points to the left in November the way the 18th did — and the country may not even shift the full 17 points implied by the aggregate of special-election results — but Republicans should still be very worried.

    https://fivethirtyeight.com/features/pennsylvania-18-district-lamb-results/

    As Republicans pick up the pieces – and ponder the prospect of spending more money on Pennsylvania’s 18th Congressional District if Rick Saccone wants a recount – they will know well that there are easily 100 House districts that are likely to be more competitive than Pennsylvania’s special election had any right to be.

    http://abcnews.go.com/Politics/note-pennsylvanias-special-election-expensive-les son-republicans/story?id=53721334

    To paraphrase Frank Sinatra, if they can’t make it there (in southwest Pennsylvania), they can’t make it anywhere. And it’s time they woke up and smelled the bitter coffee.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/03/no-winner-yet-in-pa-18-but-the-gop- has-already-lost.html

    Vielleicht ganz interessant: Das beherrschende Thema bei den Wählern war den Exit Polls zufolge die Gesundheitspolitik, und Obamacare, einst Mühlstein um den Hals demokratischer Wahlkämpfer, ist mittlerweile der Wind unter ihren Flügeln, Wie sich die Zeiten ändern.

    https://www.dailykos.com/stories/2018/3/14/1748933/-Public-Policy-Polling-Exit-p oll-shows-Lamb-won-big-on-health-care

    Zwei Fragen bleiben noch (abgesehen von der nach dem tatsächlichen Gewinner):

    - Räumt Saccone seine Niederlage ein oder macht er sinistere Kräfte für die Schlappe verantwortlich (wie Moore in Alabama)?

    - Und erklären noch weitere republikanische Abgeordnete, im November nicht mehr zur Wahl stehen zu wollen?

    https://www.nbcnews.com/politics/first-read/why-pennsylvania-special-election-wa s-gut-punch-gop-n856491?cid=eml_pol_20180314

  • RE: Dems won Pennsylvania's 18th Congressional District

    saladin, 14.03.2018 17:12, Reply to #4
    #6

    habend das in österreich spö und övp in den letzten jahren nicht auch schon versucht?

    (siehe spö-innenminister bzw. kurz)

    der erfolg war unterschiedlich

    p.s.: die parteienlandschft und ideenlage in der usa und mitteleuropa zu vergleichen ist fast nicht möglich

    die kampflinien sind teilweise ganz andere

    p.s.: der unterschied in pa 18 sind einige 100 stimmen, rund 0,2%-punkte

    es könnte also zu einer erneuten auszählung kommen (wenn die reps das wollen brauchen sie pro wahlkreis 3 wähler die das fordern)

    laut einer telefonischen exitpoll von ppp war das hauptwahlmotiv die gesundheitsreform

  • RE: PA-18: nach der Wahl

    drui (MdPB), 14.03.2018 19:14, Reply to #5
    #7

    Das knappe Ergebnis lassen die Fehler Trumps im Wahlkampf noch süßer erscheinen. Man sollte einen Kandidaten nicht intern runter und lächerlich machen, öffentlich sagen der Kandidat wäre "ein netter Typ" und dann den Wählern andeuten, sie sollen den Trottel doch bitte wegen ihm wählen, auch wenn er ein Versager ist. Vielleicht sind das die 0,2%, die für einen Sieg gefehlt haben. Nun muss er die Alabama-Rede wieder hervorholen, Saccone hat gut aufgeholt dank Trump, aber es hat knapp nicht gereicht. Ohne Trump aber hätte er nur ein einstelliges Ergebnis geholt.

    Wichtig ist das Ergebnis va. für republikanische House-Abgeordnete. Viele werden verstehen, dass die Steuergeschenke an Milliardäre nicht ziehen beim normalen Wähler, ebenso wenig Handelsschranken und Zölle oder das Anhimmeln des Präsidenten. Es wird mehr von ihnen geben, die nicht mehr antreten werden, um eine krachende Niederlage zu vermeiden.

  • RE: PA-18: nach der Wahl

    Wanli, 14.03.2018 19:34, Reply to #7
    #8

    Das knappe Ergebnis lassen die Fehler Trumps im Wahlkampf noch süßer erscheinen.

    Vor allem süß, dass Pennsylvania ja einen besonderen Platz in Trumps Herz hatte, als Staat, den er gegen die Überzeugung so ziemlich aller Experten im November 2016 gewann.

    Trump was never supposed to win Pennsylvania; the fact he claimed the state in 2016 became an integral part of his narrative, one that he repeated at the Saturday Saccone rally.

    “On November 8, Pennsylvania is the state that gave us the 45th president of the United States,” Trump said, as the crowd cheered.

    “You’re one of us!” one crowd member yelled.

    “They said we couldn’t get elected,” Trump continued. “I say we ... because some of you had never voted before, but you love the country. Remember, they said, ‘You cannot win.’ Remember the famous 270? Remember, they said he cannot get to 270. And we didn’t, we got to 306.” [...]

    Trump’s push wasn’t about Saccone, it was about hanging onto “Trump country” in Southwestern Pennsylvania — and with it, the very narrative that put him in the White House. For the president who prizes loyalty, this race was the ultimate test.

    “Normally I would not come, except it’s Pennsylvania,” Trump said on Saturday. “I love Pennsylvania.”

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2018/3/14/17109448/pennsylvania-special- election-conor-lamb-defeats-rick-saccone

    Vielleicht merkt der Donald, dass eben nicht alle seine Anhänger blind vor Bewunderung sind, sondern genügend davon sich nicht einfach mit wohlfeilen Versprechen abspeisen lassen, die dann nach der Wahl prompt vergessen sind: bezahlbare Krankenversicherung für alle und ein Ende der Opioid-Epidemie, die gerade diesen Teil der USA heimsucht und allein im Jahr 2016 mehr amerikanische Opfer forderte als der gesamte Vietnamkrieg.

    Nun muss er die Alabama-Rede wieder hervorholen, Saccone hat gut aufgeholt dank Trump, aber es hat knapp nicht gereicht. Ohne Trump aber hätte er nur ein einstelliges Ergebnis geholt.

    Die Botschaft verbreitet inzwischen schon Teilzeit-Stiefellecker Paul Ryan:

    I think the President helped close this race. I think you saw the public polling. The public polling wasn’t looking so good and the President came in and helped close this race and got it to where it is right now, which is within a few hundred votes.

    https://politicalwire.com/2018/03/14/quote-of-the-day-1877/

    Gut, dass die Demokraten in PA zur Besinnung gekommen zu sein scheinen und einen Kandidaten aufgestellt haben, der deutlich rechts von Trump positioniert ist.

    Einfach nein.

    Lamb did make some concessions to cultural conservatism, most conspicuously on guns. But he vehemently rejected Republican Rick Saccone’s attempts to pin the opioid crisis on immigrants, and ran as a pro-choice, pro-LGBT candidate. Instead of trying to beat the GOP at its culture war game, Lamb worked to make bread-and-butter issues more salient – and succeeded, thanks, in no small part, to the aid of the labor movement.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/03/5-lessons-from-the-from-the-pennsyl vania-special-election.html

  • RE: PA-18: nach der Wahl

    Mirascael, 14.03.2018 21:42, Reply to #8
    #9
  • RE: PA-18: nach der Wahl

    drui (MdPB), 14.03.2018 21:42, Reply to #8
    #10

    I think the President helped close this race. I think you saw the public polling. The public polling wasn’t looking so good and the President came in and helped close this race and got it to where it is right now, which is within a few hundred votes.

    Was natürlich Unsinn ist. Die Umfragen waren gemischt, ein paar sahen Lamb vorne, ein paar Saccone. Und alle wiesen auf die Wahlbeteiligung hin. Die war relativ hoch, auch bei Republikanern, was der GOP und Trump laut Nate Silver noch mehr Angst einjagen dürfte:

    One reason that the results are especially scary for Republicans — Democrat Conor Lamb is the apparent winner1</a> in a district that President Trump won by 20 percentage points — is because it came on reasonably high turnout, the sort of turnout one might expect in this year’s midterms.

    (...)

    The high-turnout wins in Pennsylvania and Alabama ought to reassure Democrats — and worry Republicans — because there had previously seemed to be a pattern in which Democratic results were most impressive in low-turnout special elections.

    https://fivethirtyeight.com/features/the-enthusiasm-gap-could-turn-a-democratic- wave-into-a-tsunami/

    Das Wahlergebnis war somit sehr nahe an den Umfragen, angesichts der Wahlbeteiligung vermutlich sogar besser für Lamb als der Umfragedurchschnitt vor Trumps Auftritt. Und bei den Midterms kann die GOP schwerlich 13 Millionen Dollar pro Rennen ausgeben.

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