Pennsylvania's 18th Congressional District

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  • Deutsches Zerrbild / Demokraten im Glück (in Mississippi)

    Wanli, 14.03.2018 22:22, Reply to #10
    #11

    Ich vermute, Mirascael, dass der von Dir zitierte Artikel mal wieder von jemandem verfasst wurde, der wenig Ahnung von Amerika hat, aber dafür ein paar Stereotype ganz tief in die Hirnwindungen eingebrannt.

    Die Vorstellung, die Demokraten würden keine Militärveteranen mögen, ist doch totaler Quatsch. Die folgenden demokratischen Senatoren haben gedient, Tammy Duckworth hat an der Front sogar beide Beine verloren, als der von ihr geflogene Hubschrauber abgeschossen wurde:

    Richard Blumenthal, Tom Carper, Tammy Duckworth, Edward Markey, Bill Nelson, Gary Peters, Jack Reed and Robert Scott.

    Dazu kommen dann noch einmal 19 demokratische Abgeordnete im House, die früher beim Militär waren.

    http://caucus.militarytimes.com/

    So ungewöhnlich ist der Lamb da jetzt wirklich nicht. Und einem Bericht zufolge kriegen die Parteistrategen immer wieder feuchte Hände vor Begeisterung, wenn sie einen Veteranen als Kandidaten gewinnen können:

    And there are a lot of Conor Lambs out there. Very early in the election cycle, Democrats recruited candidates with nontraditional backgrounds, especially in the military, who would appeal to voters in red districts. [...]

    — Jason Crow to challenge GOP Rep. Mike Coffman for Colorado’s 6th District. Crow’s bio: “[Led] a platoon of paratroopers during the invasion of Iraq and earned the Bronze Star for his combat actions during the invasion …”

    — Chrissy Houlahan to challenge GOP Rep. Ryan Costello for Pennsylvania’s 6th District. Houlahan’s bio: Engineering degree from Stanford, Captain in the Air Force Reserve, chief operating office of an apparel company and of nonprofits.

    — Josh Butner to challenge GOP Rep. Duncan Hunter for California’s 50th District. Butner’s bio: Navy SEAL, serves as trustee on a school board, and currently works for the dive equipment company, Aqua Lung.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/03/democrats-can-run-the-connor-lamb-s trategy-over-and-over.html

    -----

    Der Lamb hat sich einfach konsequent auf einen Themenbereich konzentriert, das Soziale. Durchaus erfolgreich, wie man sieht. Dass ein Demokrat in einem tiefroten, eher ländlich geprägten Bezirk jetzt nicht gerade den härtesten Waffenregulierer gibt - ja gut, alles andere wär halt auch dämlich, genau wie der republikanische Gouverneur des linken Massachusetts andersrum auch nicht als NRA-Fundi auftritt. Lamb ist da nur insofern "Vorbild", als natürlich alle Politiker wissen, dass sie besser auf in ihrem Wahlvolk verbreitete Überzeugungen Rücksicht nehmen. Und so weit rechts steht der Mann denn auch nicht:

    Conor Lamb campaigned:
    1. For universal health care
    2. Against Trump’s tax cut 
    3. For expanded background checks
    4. For stronger unions
    5. Against cuts to Social Security
    6. For a woman’s right to choose
    7. For medical marijuana

    https://newrepublic.com/article/147465/republicans-denial-trump-curse

    -----

    Jonathan Bernstein mit einigen Bemerkungen zum Wahlausgang - interessant sei vor allem, dass die republikanische Steuerreform rasch aus dem Wahlkampf der GOP verschwunden sei (da einfach zu unbeliebt beim einfachen Volk) und der Donald nach Ansicht einiger Wahlstrategen mit seinen Auftritten tendenziell eher die Gegenseite motiviere. Hervorhebungen von mir:

    I think we learned only one new thing: that not only is the Republican tax law no silver bullet, but it also did so badly that Republicans stopped using it. As Bloomberg's Greg Giroux reported, 55 percent of Republican television ads in January and February mentioned the tax cut, but only 14 percent of the March ads had any mention. It's only one election, but parties pay close attention to this sort of thing. I wouldn't be surprised if the tax cut, which still doesn't poll very well, winds up mentioned more by Democrats than by Republicans this fall.

    Republican operatives suspect, as David Drucker reports, that President Donald Trump's rally in Pennsylvania ahead of the election may have done more to energize Democrats than to boost Republican turnout. It would be no surprise -- at least not to most people -- if many Republicans become reluctant to invite an unpopular president to campaign for them, but the exception might be the president, who might not take kindly to any suggestion that he's electoral poison. I'm not sure how much it matters, but the chances of Trump lashing out at Republican candidates who distance themselves from him seem fairly high, and it's hard to believe that would help any candidate who is counting on core Republican voters showing up in November.

    Beyond that, the election mainly counts as a relatively minor confirmation of what we already know: This is going to be a very good year for Democrats.

    https://www.bloomberg.com/view/articles/2018-03-14/democrats-find-more-daylight- in-pennsylvania

    EDIT

    Bei den Blauen darf man sich erneut freuen: Chris McDaniel, Rechtsaußen der Partei in Mississippi, kandidiert jetzt nicht mehr gegen den amtierenden Senator Roger Wicker, sondern bewirbt sich um den kürzlich durch Rücktritt eines Senaors frei gewordenen Sitz. Für solche Nachwahlen hat Mississippi ja ganz eigene Regeln; kurz und gut: Ist nicht unwahrscheinlich, dass McDaniel und ein Demokrat in der Stichwahl landen und der linke Underdog dann einen Gegner hat, den selbst viele Republikaner arg reaktionär finden.

    https://politicalwire.com/2018/03/14/mcdaniel-will-run-for-open-senate-seat-in-m ississippi/

    EDIT

    Die Gerüchteküche brodelt eine größere Kabinettsumbildung in Washington betreffend - Tillerson ist ja schon entlassen. Der verlinkte Artikel stellt die gehandelten Personen kurz vor und urteilt wenig schmeichelhaft:

    If all of these moves take place, it would mean:

    • Rex Tillerson, H.R. McMaster, Jeff Sessions, and Gary Cohn

      have been replaced by

    • Mike Pompeo, John Bolton, Scott Pruitt, and Larry Kudlow.

    And you thought Team Trump couldn’t get worse? Think again.

    https://www.motherjones.com/kevin-drum/2018/03/team-trump-is-getting-worse-and-w orse/

    http://theweek.com/cartoons/760923/political-cartoon-trump-white-house-chaos-rev olving-door-rex-tillerson-firing

  • Donald Trumps Frau will die Scheidung

    drui (MdPB), 16.03.2018 00:08, Reply to #11
    #12

    Aus der Rubrik "reißerische Schlagzeilen"...

    https://www.politico.com/story/2018/03/15/donald-trump-jr-vanessa-divorce-466601

    Noch ist es Vanessa, aber Melania wird irgendwann folgen.

    Auf die Pompeo-Senatsanhörung bin ich gespannt. Wenn die Demokraten geschlossen gegen ihn stimmen, wird er wohl nicht Außenminister, aber vermutlich fallen da ein paar um. Bei der Foltermagd, die CIA-Chefin werden soll, glaube ich nicht, dass sie im Senat eine Mehrheit bekommt.

  • RE: Deutsches Zerrbild / Demokraten im Glück (in Mississippi)

    gruener (Luddit), 16.03.2018 03:47, Reply to #11
    #13

    ich fürchte beinahe, ihr redet aneinander vorbei...

    fakt ist doch, wahlen werden in den usa rechts der mitte gewonnen (ausnahmen auf lokaler ebene bestätigen nur die berühmte regel)

    die zwei großen parteien sind beide inhaltlich deutlich rechts anzusiedeln - zum besseren verständnis und entsprechend zynisch auf unsere mitteleuropäischen verhältnisse übertragen: die eine hätte wahrscheinlich längst bruderschaft mit der afd geschlossen, und die zweite würde vermutlich längst in einem parallelen npd-verbotsverfahren um ihre pure existenz kämpfen.

    neuerdings gibt sich die eine (zumindest national) unheimlich progressiv. macht einen auf gleichberechtigung - der geschlechter, der sexuellen orientierung, der hautfarbe, die banken wollen sie erledigen, schusswaffen möglichst verbieten und was weiß ich nicht alles noch. vor ort sieht die situation vermutlich oft ganz anders aus - auch hier gilt: ausnahmen bestätigen die regel. und überhaupt: hat nicht auch die afd diesbezüglich einiges zu bieten? (und der rot-grüne gender-mainstream-fan heult ob dessen verzweifelt in die heimeligen regenbogenkissen: die rechten stellen seit jahren die erste kanzlerin, ne cdu-frau erobert die hardt-höhe und nun auch noch ne lesbe als partei- und fraktionsvorsitzende) - worauf ich eigentlich hinaus will: keiner nimmt denen das wirklich ab. (oder doch? denn im grunde sind wir ja alle irgendwie mitte) - und so geht es auch den dems in den usa. viele nehmen ihnen das nicht ab. den einen geht das viel zu weit, und die anderen entstauben zurecht ihr altes vinyl von phil ochs ... love me, love me ... I'm a liberal. sprich: wasch mir den pelz, aber mach mich nicht nass. vor augen die mausefalle mit radikalem - oder auch: voll öko - gender-speck, mit denen die dems grade versuchen auf wahlkampf zu gehen. in der opposition wird viel versprochen, was nach einem wahlsieg schnellstmöglich an der garderobe der macht - vor regierungsantritt - wieder abgegeben wird. meist für immer.

    Mirascael mag mit seinen posts eine andere intention verfolgen, aber inhaltlich bin durchaus bei ihm. die dems gewinnen die wahlen rechts der mitte. ausschließlich rechts der mitte. es wäre zudem ehrlicher.

  • RE: Deutsches Zerrbild / Demokraten im Glück (in Mississippi)

    drui (MdPB), 16.03.2018 08:46, Reply to #13
    #14

    Mirascael mag mit seinen posts eine andere intention verfolgen, aber inhaltlich bin durchaus bei ihm. die dems gewinnen die wahlen rechts der mitte. ausschließlich rechts der mitte. es wäre zudem ehrlicher.

    Das sehe ich etwas anders. Natürlich gewinnt man Wahlen, wenn man die richtigen Kandidaten für die richtigen Wahlkreise aufstellt. Also eher konservative in konservativen Wahlkreisen. Ob dann Connor Lamb wirklich so (rechts-)mittig ist, wenn er im House sitzt, wird man sehen, aber darauf kommt es weniger an, weil er im Dezember 2018 vermutlich zu nur 5-15 konservativeren demokratischen Abgeordneten im House zählen wird (in einem anderen Wahlkreis) und der Vorsprung der Dems größer sein dürfte als diese Zahl.

    Die Wahl war doch eher symbolisch und auf Trump gemünzt. Sie hat außerdem gezeigt, welche Themen ziehen (Krankenversicherung, Opiumkrise, soziale Themen) und welche nicht (Steuern, Zölle, Nancy Pelosi). Im 538-Podcast wurde spekuliert, dass der 20%-Umschwung zugunsten der Dems sich in etwa  so verteilt: 6% Kandidat, 7% Trend zur Mitte (Trump hat in PA besser als normal abgeschnitten, das kommt jetzt zurück) und 7% Performance von Trump und GOP und daraus resultierende Wahlmotivation bei Demokraten (bzw. Wahlmüdigkeit bei Republikanern).

    Es wird nicht viele Wahlkreise geben, die die Dems auf diese Weise gewinnen können und die absolut eindeutige Mehrheit der demokratischen Abgeordneten wird deutlich liberal sein, das garantieren schon California und die Oststaaten.

    Natürlich gibt es jetzt Streit bei den Dems um die richtige Strategie und die richtigen Themen, aber das ist bei den Midterms noch nicht wichtig. Hier setzen sich in den Vorwahlen in der Regel die Kandidaten durch, die im Wahlkreis am besten passen, und das demokratische Bewerberfeld ist diesmal so breit wie noch nie. Alleine die Anti-Trump-Stimmung motiviert demokratische Wähler, dazu setzen die regionalen Kandidaten dann ein paar passende Themen (Krankenversicherung bietet sich an) und fertig. Es geht nur darum, eine Opposition zu Trump aufzubauen, das Regierungsprogramm kommt dann bei der Präsidentenwahl 2020, wie auch immer es ausschauen mag.

    Die Argumentation, Dems würden mit Rechts-Mitte-Themen besser abschneiden und müssten sich wieder auf weiße Arbeiter konzentrieren ist mit Vorsicht zu genießen. Es sieht zwar statistisch so aus, weil der Swing in Trumpland hin zu den Demokraten höher ist als in neutraleren oder demokratischen Wahlkreisen. In Alabama hat der Kandidat aber nur wegen der immens hohen Wahlbeteiligung der schwarzen Bevölkerung gewonnen. Und in Trumpland gibt es eben diesen Trend zur Mitte, Trump hat 2016 überperformt und diese geklauten Prozente kommen jetzt zurück zu den Demokraten, nachdem viele Träume geplatzt sind und Hillary weg ist, nicht wegen der demokratischen Themensetzung.

  • RE: Deutsches Zerrbild / Demokraten im Glück (in Mississippi)

    Wanli, 16.03.2018 17:02, Reply to #13
    #15

    Teilweise hast Du nicht unrecht, gruener, zum Teil atmet Dein Bild der amerikanischen Politik aber arg den Geist der neunziger Jahre.

    fakt ist doch, wahlen werden in den usa rechts der mitte gewonnen (ausnahmen auf lokaler ebene bestätigen nur die berühmte regel)

    Das ist wohl richtig, hat aber vielleicht gar nicht so viel mit der Einstellung der Bevölkerungsmehrheit zu tun, sondern mit der politischen Geographie. Die GOP muss keinen einzigen Senatssitz in einem der linkeren Staaten gewinnen, um auf eine Mehrheit in dieser Kammer zu kommen, die Demokraten dagegen brauchen diverse Sitze in tendenziell republikanischen Staaten, um dieses Ziel zu erreichen. Die Mehrheit der Bevölkerung wählt demokratisch, die Mehrheit der Staaten ist eher republikanisch, und das hat halt Konsequenzen.

    die zwei großen parteien sind beide inhaltlich deutlich rechts anzusiedeln - zum besseren verständnis und entsprechend zynisch auf unsere mitteleuropäischen verhältnisse übertragen: die eine hätte wahrscheinlich längst bruderschaft mit der afd geschlossen, und die zweite würde vermutlich längst in einem parallelen npd-verbotsverfahren um ihre pure existenz kämpfen.

    Das stimmt einfach nicht, auch wenn die Parallelen im Detail eher schwer zu ziehen sind - Sanders ist als selbsternannter "Sozialist" derjenige Senator, der prinzipiell am weitesten links steht, ist aber zum Beispiel beim Thema Waffengesetze gegen allzu große Einschränkungen. Dass die Basis der Demokraten in den letzten Jahren deutlich nach links gerückt ist und die Partei heute anders als noch unter (Bill) Clinton schon als "sozialdemokratisch" bezeichnet werden kann, halte ich aber schon für im Großen und Ganzen zutreffend.

    Die GOP ist ein schwierigerer Fall. Ja, sie sendet praktisch unisono seit Jahrzehnten dezente Signale an weiße Rassisten, die denen augenzwinkernd ein gewisses Verständnis signalisieren; in der Programmatik enthält der klassische amerikanische Konservatismus aber keine explizit völkischen Elemente. Der Aufstieg Trumps hat natürlich gezeigt, dass dieser klassisch Konservatismus, der lange die Seele der GOP zu sein schien und an den sich Politiker der Partei möglichst linientreu zu halten hatten, tatsächlich mit der wirklichen Stimmung an der Basis wenig zu tun hatte, wo man Trump feierte, als er erklärte, den Sozialstaat ausbauen zu wollen (was jetzt natürlich nicht geschieht, aber das ist eine andere Geschichte). Die GOP mit der NPD gleichzusetzen, geht auf jeden Fall in die Irre, auch wenn der Partei inzwischen ein völkischer oder gar faschistoider Flügel gewachsen ist; um mal Steve Bannon zu zitieren:

    He was clearly loved by women. He was a guy’s guy. He has all that virility. He also had amazing fashion sense, right, that whole thing with the uniforms. I’m fascinated by Mussolini.

    https://politicalwire.com/2018/03/16/quote-of-the-day-1879/

    Die Elefantösen wissen insgesamt aber momentan selbst nicht so genau, wofür man eigentlich steht. Ist ja kein Zufall, dass man für das ganze Jahr 2018 keine größeren Gesetzesvorhaben mehr anpeilt - man kann sich einfach nicht mehr auf gemeinsame Ziele einigen.

    in der opposition wird viel versprochen, was nach einem wahlsieg schnellstmöglich an der garderobe der macht - vor regierungsantritt - wieder abgegeben wird.

    Die Obamaregierung war noch etwas zaghafter als die Demokraten sich jetzt geben, aber das lag wohl auch daran, dass erst langsam klar geworden ist, dass der Neoliberalismus, der seit Reagan die Politik beider großer Parteien bestimmt hat, inzwischen gründlich am Ende ist (siehe oben). Die Wahlversprechen, die gemacht wurden, hat Obama aber großteils gehalten, und wo das nicht gelungen ist, geht das meistens auf die Kappe der sehr rigiden amerikanischen Gewaltenteilung, dank derer die Republikaner seit 2010 immer mit am Tisch saßen und nach allen Regeln der Kunst blockiert haben, sowie der oben umrissenen politischen Geographie, die eben bedeutet, dass die Demokraten entweder keine Mehrheit im Senat haben oder aber diverse Senatoren aus Staaten, die ziemlich konservativ geprägt sind, worauf solche Blue Dogs dann eben Rücksicht nehmen müssen.

    Staatliche Krankenversicherung, ein ordentlicher Mindestlohn, garantierter Mutterschutz, Schwulenehe, Legalisierung weicher Drogen, Klimaschutz - das predigen die Dems ja nicht nur, sondern setzen es in den von ihnen regierten Staaten auch um; da hat sich enorm was verändert seit Bill Clintons Tagen (als der Mann aus Arkansas ja im Grunde einen cooleren, jugendlicheren Reagan mit überschaubaren Konzessionen an den linken Flügel der eigenen Partei gab - wie auch Tony Blair im UK ja ein softerer, zeitgeistgemäßerer Thatcher mit einigen linkeren Intiativen war).

    Es wird nicht viele Wahlkreise geben, die die Dems auf diese Weise gewinnen können

    Das wage ich zu bezweifeln [http://wahlfieber.de/de_du/forum/usa/6846/15/#posting11].

    Und in Trumpland gibt es eben diesen Trend zur Mitte, Trump hat 2016 überperformt und diese geklauten Prozente kommen jetzt zurück zu den Demokraten, nachdem viele Träume geplatzt sind und Hillary weg ist, nicht wegen der demokratischen Themensetzung.

    Ganz genau; Trump hatte ja vor seiner Wahl insofern eine Sonderstellung, als die Wähler ein sehr diffuses Bild von ihm hatten: Viele hielten ihn für konservativ, aber eine vergleichsweise große Zahl auch für entweder moderat oder gar links. Gerade in Fragen der Wirtschaftspolitik stand er nach Überzeugung der Wählerschaft deutlich links von allen anderen republikanischen Präsidenten der letzten Jahrzehnte:

    https://fivethirtyeight.com/features/voters-think-trump-has-moved-to-the-right/

    Dieser Eindruck hat sich längst gewandelt; für links oder moderat hält den Mann heute in Umfragen kaum noch jemand. Und wenn im Wahlkampf dementsprechend die reichenfreundliche Wirtschaftspolitik der derzeitigen Administration thematisiert wird, dann hört die Arbeiterschaft den Demokraten zu und lässt sich auch zumindest teilweise wiedergewinnen, auch wenn ihr andere Aspekte der linken Agenda immer noch suspekt sein mögen.

    Lamb's focus on Ryan enabled him to peel off enough voters in a district Trump won by 20 percent by reminding them who really calls the policy shots in the GOP. For all the attention Trump's erratic behavior and controversial statements provoke, he is primarily just an old man who likes yelling at the TV. In-between  shows, he wants to sign bills and be flattered. Since the GOP controls Congress, Trump is more than happy to do whatever Ryan, a true conservative believer, wants him to.

    There's no doubt that some Trump voters were motivated by racism or sexism, but plenty of them were people who got tricked. In a post-election survey by the Washington Post, a full 20 percent of people who voted for Trump also said they approved of Obama's job performance. In another survey commissioned by Priorities USA, 30 percent of Obama-to-Trump voters said that they were primarily voting against Clinton. Just 21 percent of them said they expected Trump to create economic policies that would favor the wealthy.

    Conor Lamb reminded those voters that they had been sold a bill of goods in a way that did not insult them.

    The third reason why Lamb's attacks on Ryan were smart is that they highlighted the huge division on the role of government between between Republican voters and the conservative elites who rule the party.

    https://www.salon.com/2018/03/16/the-trouble-with-nancy-middle-america-doesnt-wa nt-pelosi-but-it-doesnt-want-paul-ryan-either/

    http://theweek.com/cartoons/761166/political-cartoon-trump-gop-midterm-elections -pennsylvania-upset-conor-lamb

  • RE: Deutsches Zerrbild / Demokraten im Glück (in Mississippi)

    gruener (Luddit), 20.03.2018 03:33, Reply to #15
    #16

    Teilweise hast Du nicht unrecht, gruener, zum Teil atmet Dein Bild der amerikanischen Politik aber arg den Geist der neunziger Jahre.

    letzteres will ich nicht zu 150 % ausschließen. :-)

    aber ich bitte zu beachten, dass ich bewusst überspitzt formuliert habe (und selbiges auch so in meinem post angekündigt habe) wichtig erscheint mir aber klarzustellen, dass ich die reps nicht mit der npd gleichgesetzt habe. man beachte an der stelle bitte meine exakte wortwahl. ich denke jedoch, dass diverse inhalte der rep geeignet sein könnten, in deutschland ein verbotsverfahren ähnlich der npd in gang zu setzen. einmal abgesehen davon, dass ein von der rep-regiertes deutschland stande pede aus der eu fliegen müsste. (ich habe bewusst nicht "würde" geschrieben - obwohl dies die logische konsequenz wäre, würde sich die eu nur einmal selbst ernst nehmen)

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