Republikanische Vorwahlen 2016: der Aufgalopp

Beiträge 71 - 80 von 136
  • RE: Vor der zweiten Debatte

    drui (MdPB), 17.09.2015 00:40, Antwort auf #70
    #71

    Bush und Rubio hätten in der Debatte ein einfaches aber überzeugendes Argument gegen Trump: Er hat keine Chance gegen Clinton:

    According to results from a new national MSNBC/Marist poll, Hillary Clinton defeats Donald Trump (53%-40%), Jeb Bush (49%-45%), Marco Rubio (50%-44%), and Ted Cruz (52%-41%) in hypothetical general-election matchups.

    13% sind Welten, da müßte Hillary schon öffentlich einen beliebten Prominenten enthaupten, um noch zu verlieren. Dabei müssten die aussichtsreicheren Kandidaten aber auch etwas unfassbar Schwieriges von der republikanischen Basis verlangen: Eine Annäherung an die Realität.

  • Video der Debatte

    Wanli, 17.09.2015 16:04, Antwort auf #71
    #72

    Ich fang mal an, die Debatte anzuschauen. Das Biest dauert allerdings fast drei Stunden - mal schauen, wie lange ich durchhalte. Hier der Link zum Video:

    https://www.youtube.com/watch?v=V8sEy7DJIZQ

  • Die Debatte / edit: Fiorina

    Wanli, 17.09.2015 22:02, Antwort auf #72
    #73

    Die Debatte hatte im Schnitt knapp 23 Millionen Zuschauer - erneut ein ausgezeichneter Wert, die höchste Zuschauerzahl, die eine Sendung auf CNN jemals hatte. Ich frag mich allerdings, wieviele davon wirklich die ganzen drei Stunden über am Ball geblieben sind - ich fand's schon sehr ermüdend.

    CNN hat versucht, die Kandidaten direkt aufeinander zu hetzen, indem man sie um Stellungnahmen zu Äußerungen der Konkurrenz bat. Sehr häufig griff man zum Mittel des geteilten Bildschirms, um auch optisch den Eindruck von direkten Auseinandersetzungen zu erwecken. Es entspann sich dann auch mancher sehenswerte Schlagabtausch. Auffällig allerdings auch, wie ungleichmäßig die Redezeit verteilt war - Trump wurden von den Moderatoren 14 direkte Fragen gestellt; Walker, Cruz und Kasich kamen zusammen auf 12. Das Fernsehen liebt Donald, das ist offensichtlich.

    Auffällig auch die Qualität des Bewerberfeldes - es standen 9 Leute auf der Bühne, die offensichtlich ihre Fakten gebüffelt hatten und ordentliche Debattierfähigkeiten erkennen ließen. Ein ganz anderes Bild als vor vier Jahren. Die beiden, die fehl am Platz wirkten, da sie wenig Ahnung von den diskutierten Themenfeldern zu haben schienen, weder Details kannten noch weitergehende politische Visionen zu formulieren vermochten, stehen allerdings in den Umfragen ganz oben: Donald Trump und Ben Carson. Allemal ungewöhnlich; mal sehen, was da noch passiert.

    Die Reaktionen auf die Debatte scheinen mir heute noch recht vielstimmig zu sein; erfahrungsgemäß braucht es immer einige Zeit, bis sich herauskristallisiert, wer wirklich von der Show profitiert hat. Heute liest man hier, Jeb Bush habe sich endlich gefangen und eine wesentlich selbstbewusstere Leistung abgeliefert als bei seinen Auftritten der letzten Wochen, während es dort heißt, er habe immer noch hölzern gewirkt im Vergleich zu anderen und viele Gelegenheiten für einprägsame Äußerungen verstreichen lassen. Beide Wahrnehmungen kann ich nachvollziehen. Auch zu Kasichs Auftritt gehen die Meinungen ziemlich deutlich auseinander.

    Ich wollte eigentlich zu allen Kandidaten meinen Eindruck beschreiben, hab aber nach der Mammutshow nicht mehr die Energie dafür; kurz erwähnt sei nur, dass ich die einhellige Meinung praktisch aller Medien teile: Fiorina und Rubio waren exzellent. Mein Eindruck deckt sich am ehesten mit dem des sehr konservativen Blogs Pajamas Media, wenn man mal von der persönlichen politischen Einstellung absieht:

    The Winners:

    Marco Rubio and Carly Fiorina were the two standouts in Wednesday’s debate.

    Rubio brought an appealing mix of the common touch and tough talk on foreign policy to the debate stage. Unlike some other candidates, he didn’t seem like he was elbowing his way into the debate, so it “felt” like he was a featured speaker. He sounded like the grownup in the room when he tussled with Trump on foreign policy. Trump grimaced and rolled his eyes, but offered no substantive rebuttal. Rubio has a nice way of dispensing with an opponent without sounding angry.

    Fiorina was smart and scrappy. Her Planned Parenthood screed was fantastic. She rightly redirected the focus away from the faux “women’s healthcare” straw man (straw woman?) to the real issue of Planned Parenthood selling chopped-up babies. Other candidates ought to take note. Carly does need to soften her edges a bit because she tends to dial it up to harsh and stay there.

    Middle of the Pack:

    Ted Cruz was brilliant and in command of the facts (despite the fact that Jake Tapper cut him off at nearly every pass). It occurred to me that Mike Huckabee could do a great service to his country by dropping out of the race and coaching Cruz on the common touch. Cruz’s talking points are spot on, but he is missing warmth and the ability to connect on a personal level.

    Mike Huckabee’s shining moment was his defense of religious liberty. He noted that GITMO prisoners are afforded more religious accommodations than county clerks in Kentucky. He has a point.

    Chris Christie also had a good night and he landed some solid blows in Trump’s direction. But he was crowded out by Carly and Rubio, so viewers will likely only remember his “You kids stop fighting or I’ll pull this debate over!” moment when he told Carly and Trump to knock it off.

    Walker had some good moments, but not enough of them. I honestly do not remember one thing he said.

    Jeb Bush didn’t do anything to help himself in this debate, but he wasn’t as terrible as he could have been and didn’t cede any of his (already shaky) ground. [...] There was also way too much, “Nuh uh. Yes huh!” I realize he needed to punch back at Trump and defend his record, but his personality doesn’t lend well to those types of exchanges, mostly because he’s not quick enough with the rhetorical retorts.

    http://pjmedia.com/tatler/2015/09/17/two-winners-and-four-losers-in-cnns-gop-deb ate/

    Weitere Lesetipps:

    Die Washington Post beschreibt, wie es den übrigen Republikanern gelungen sei, Trump etwas aus dem Scheinwerferlicht zu verdrängen.

    http://www.washingtonpost.com/politics/2015/09/16/dfe48548-5cde-11e5-8e9e-dce8a2 a2a679_story.html

    Die New Republic widmet sich den republikanischen "Hunger Games": Das Establishment suche dringend einen gemeinsamen Kandidaten, den man gemeinsam gegen all die unzuverlässigen und vermutlich unwählbaren Außenseiter unterstützen könne, die die Basis so liebe.

    http://www.newrepublic.com/article/122834/republican-hunger-games-have-only-just -begun

    Erneut sehr lesenswert die Diskussion bei 538, insbesondere für uns Marktteilnehmer. Nate Silver und Konsorten nehmen die aktuellen Zahlen der Wettanbieter und diskutieren, welche Kandidaten ihrer Meinung nach aktuell über- oder unterbewertet sind. Amüsante Diskussion und absolut nachvollziehbare Argumente, die auch Euch interessieren könnten:

    http://fivethirtyeight.com/datalab/were-bullish-on-fiorina-and-still-bearish-on- trump-after-the-debate/

    Ach ja: Die Debatte am Katzentisch mit den vier Kandidaten, die es nicht auf die Hauptbühne geschafft haben, hab ich mir nicht mehr angetan. Drei Stunden sind wahrlich genug.

    ---------------------------------------------------------------------------------

    EDIT: Carly Fiorina bekommt heuer eine Menge positive Presse. Falls sie das in den Umfragen nach oben katapultieren sollte, werden dann natürlich die kritischen Blicke folgen - so läuft es ja immer. Was dann geschrieben werden wird, nimmt ein kurzweiliger Artikel über ihren laxen Umgang mit Fakten und der Wahrheit im Allgemeinen schon mal vorweg:

    In fact, much of what Fiorina says is either untrue or incoherent, which her polished style of rapid-fire answers containing long lists of memorized specifics obscures. She is a master at what we used to call “dazzling them with BS.” [...] Fiorina has proven herself to be a shrewd and talented politician. She is very confident and well-prepared and we can expect to see her poll numbers rise after last night’s performance. But considering her incoherent policy prescriptions, nobody who cares about such things should feel sanguine that she would be any improvement over the other “outsider” candidates, Carson and Trump. [...] So considering her very loose relationship with the truth, her failed record as a businesswoman which left thousands of people’s lives in ruins and her cavalier attitude about paying her debts, it’s awfully ironic that the lines she delivers with the most righteous passion are harsh criticisms of Hillary Clinton’s honesty and trustworthiness. That’s something else she has in common with Trump — chutzpah.

    http://www.salon.com/2015/09/17/dont_believe_the_carly_fiorina_hype_heres_every_ major_problem_with_her_performance_in_the_gop_debate/

    Kevin Drum hat sich die Mühe gemacht, sämtliche größeren Unwahrheiten, die die Kandidaten erzählt haben, aufzulisten. Das Fazit:

    So the final score is: Trump 6, Fiorina 3, Christie 2, Cruz 2, Paul 1, Huckabee 1, and Carson 1.

    Apparently Bush, Rubio, Walker, and Kasich didn't say a single thing that was badly wrong.

    http://www.motherjones.com/kevin-drum/2015/09/who-won-fiction-sweepstakes-last-n ights-debate

  • RE: Die Debatte / edit: Fiorina

    drui (MdPB), 18.09.2015 00:15, Antwort auf #73
    #74

    Ich hätte nicht gedacht, dass sich meine Meinung so stark mit der von Nate Silver deckt. Wobei ich eine Fiorina-Aktie für 8 verkaufen würde.

    CNN sieht Fiorina, Rubio, Bush und Christie als Gewinner, Paul, Walker, Carson und Cruz als Verlierer.

    http://edition.cnn.com/2015/09/17/politics/republican-debate-winners-losers-dona ld-trump/

  • RE: Die Debatte / edit: Fiorina

    sorros, 18.09.2015 01:51, Antwort auf #74
    #75

    Wetten, daß Donald am Ende gestärkt aus dieser Debatte geht?

  • RE: Die Debatte / edit: Fiorina

    Wanli, 18.09.2015 03:42, Antwort auf #75
    #76

    Ich hätte nicht gedacht, dass sich meine Meinung so stark mit der von Nate Silver deckt. Wobei ich eine Fiorina-Aktie für 8 verkaufen würde.

    CNN sieht Fiorina, Rubio, Bush und Christie als Gewinner, Paul, Walker, Carson und Cruz als Verlierer.

    An Silver und seinen Leuten schätz ich einfach, dass sie sich nicht von tagesaktuellen Aufregern blenden lassen. Ich stimm ihm größtenteils auch zu.

    Fiorina und Rubio hatten eindrucksvolle Auftritte, da sind sich ja so ziemlich alle einig. Christie fand ich persönlich auch nicht schlecht, aber er ist halt weit abgesackt mittlerweile. Er wohnt ja mittlerweile fast in New Hampshire und hat dort trotzdem miserable Umfragezahlen. Sein Beliebtheitswert unter Republikanern - oft ein besserer Indikator für das Potenzial des Kandidaten als der aktuelle Umfragewert - lag Anfang September genau bei Null (zum Vergleich: Carson 51, Rubio 42, Cruz 41, Huckabee 38, Fiorina 37, Trump 32, Walker 31). Das sind miese Voraussetzungen für ein Comeback; ein guter Auftritt wird da nicht viel ändern.

    Bei Bush kann man auch anderer Meinung sein; ich persönlich hab ihn nicht so stark gesehen, obwohl er gegen Ende einige nette Momente hatte. Hier die pessimistische Deutung seines Auftritts:

    http://talkingpointsmemo.com/livewire/jeb-bush-donald-trump-second-debate

    Cruz hab ich selbst gar nicht so schlecht gesehen - ich denke, er hat der Basis das vorgesetzt, was sie mag (Attacken auf alles und jeden in Washington) und ist Donald so schön in den Allerwertesten gekrochen, dass sich das auszahlen könnte, falls / wenn Trump aus der Mode kommt. Die WaPo sieht das ähnlich:

    http://www.washingtonpost.com/news/the-fix/wp/2015/09/16/winners-and-losers-from -the-cnn-debate/

    Carson ist ähnlich schwierig wie Trump zu bewerten - diesmal konnte man über lange Zeit vergessen, dass er überhaupt auf der Bühne war, aber das war schon bei der FOX-Debatte ähnlich, nach der er in den Umfragen trotzdem (oder deswegen?) von 6 auf über 20 Prozent hochgeschossen ist.

    Wer immer noch nicht genug vom Donald kriegen kann, hat vielleicht Spaß an den beiden folgenden Artikeln über Trumps (recht wirkungsvolle) Beleidigungen seiner Konkurrenten sowie seine Ähnlichkeit zu stereotypen Wrestling-Charakteren:

    http://www.newrepublic.com/article/122819/donald-trumps-crude-insults-are-effect ive-because-theyre-true

    http://www.newrepublic.com/article/122837/donald-trumps-problem-every-pro-wrestl ing-heel-has-lose

    Wetten, daß Donald am Ende gestärkt aus dieser Debatte geht?

    Was Trump angeht, verkneif ich mir alle kurzfristigen Prognosen. Ich würd allerdings wetten, dass er im Dezember nicht mehr an der Spitze der Umfragen steht (und vielleicht nicht mal mehr im Rennen ist). Aber wer weiß?

    Ein Bild noch, das vielleicht verdeutlicht, warum Rand Paul anscheinend nicht an die Erfolge seines Vaters anknüpfen kann (obwohl seine Anmerkungen zur amerikanischen Außenpolitik und zum Nahen Osten in der Debatte tatsächlich eine willkommene Abwechslung zur Machorhetorik der meisten anderen waren): Ron Paul hätte sich niemals für so ein dämliches Foto hergegeben.

    https://pbs.twimg.com/media/CPCv6WeUYAAJRDV.jpg:large

  • Aschenputtel-Zeit

    Wanli, 18.09.2015 14:03, Antwort auf #76
    #77

    Nochmal einige grundsätzlichere Gedanken zum Stand der Dinge bei den republikanischen Vorwahlen. Momentan sind wir wohl noch in der Phase, in der die Öffentlichkeit die verschiedenen Kandidaten kennenlernt. Man sollte sich dabei vor Augen halten, dass sich Vorwahlen stark von normalen Wahlen unterscheiden. Bei letzteren zeigen große Teile der Wählerschaft eine gewisse Loyalität zu einer Partei, die oft über viele Jahre gewachsen ist, das Gleiche gilt für tiefsitzende Antipathien. In Deutschland etwa gibt es viele Wähler, die (unter halbwegs normalen Umständen) niemals ihr Kreuz bei der SPD machen würden. Einige davon wählen immer CDU, andere mögen zwischen zwei Parteien (etwa der CDU und der FDP) wechseln, aber Wähler, die vor der Wahl wirklich das ganze Parteienspektrum in Betracht ziehen, dürften sehr rar sein - natürlich auch deshalb, weil sich die Parteien eben in wichtigen Programmpunkten doch unterscheiden.

    Bei Vorwahlen ist das etwas anders: Fast alle Kandidaten in einer Partei sind sich in ihrem Weltbild recht ähnlich; sie unterscheiden sich eher in ihrer Kompetenz oder in Stilfragen. Dementsprechend mögen die meisten republikanischen Vorwähler eigentlich fast alle Kandidaten ganz gern. Ich hatte gestern schon Beliebtheitswerte gepostet, heute jedoch noch aktuellere Zahlen gefunden, an denen man das recht gut sieht:

    https://espnfivethirtyeight.files.wordpress.com/2015/09/koeze-debates-liveblog-n et-favorability-jv.png

    Eine langjährige Loyalität zu einem der Kandidaten haben die meisten Wähler auch nicht aufgebaut - die meisten stehen ja zum ersten Mal landesweit zur Wahl. Daraus folgt, dass die Umfragezahlen jetzt im Herbst sehr volatil sind; es gibt einfach weniger Gründe dafür, nicht von heute auf morgen den Lieblingskandidaten zu wechseln, als bei einer herkömmlichen Wahl. Ben Carson etwa konnte in etwa einem Monat seine Zahlen in den Umfragen unter Republikanern ungefähr verdreifachen; ein Phänomen, das wir auch vor vier Jahren wiederholt gesehen haben.

    Es ist so ein bisschen wie bei Aschenputtel: Der republikanische Prinz schreitet durch die Reihen und probiert jedem den mysteriösen Schuh an - und oft genug stellt er dann enttäuscht fest, dass dieser doch nicht so recht passen mag. Im Märchen darf der Schuh natürlich auch nicht beim ersten Versuch wie angegossen sitzen; dort klappt es ja erst bei der dritten Schönheit.

    https://www.youtube.com/watch?v=ICRqekAqhTw

    Im Herbst vor Beginn der eigentlichen Vorwahlen sind ähnliche Kräfte am Werk: Richten sich die Augen der Republikaner auf einen neuen Hoffnungsträger, dann werden bald kritische Fragen gestellt - bei Carly Fiorina, die am Mittwoch eine vielbeachtete Debattenleistung abgeliefert hatte, beginnt jetzt schon die Auseinandersetzung mit ihrer Zeit als CEO zweier Firmen, als sie eine Yacht kaufte, als bei HP gerade Tausende gefeuert wurden, oder der Aktienkurs nach oben schnellte, als sie die Firma verließ.

    Heißt: Im September weit oben in den Umfragen zu stehen und diesen Platz bis ins neue Jahr zu behaupten, ist schwierig (wenn auch natürlich nicht unmöglich). Ein wesentlich besseres Timing hatte da (sicher nicht ganz freiwillig) vor vier Jahren Rick Santorum, der lange Zeit kaum beachtet wurde, während die republikanische Basis Leute wie Michele Bachmann und Herman Cain abfeierte, der dann aber genau zum richtigen Zeitpunkt in den Umfragen (in Iowa) nach oben schnellte und den dortigen Caucus gewann. Hätte er sein Umfragehoch schon einen Monat früher erreicht, dann könnte ich mir vorstellen, dass er am Wahlabend schlechter ausgesehen hätte - weil den Wählern mehr Zeit für Bedenken geblieben wären oder weil die Konkurrenz ihn angegriffen hätte.

    Diesen volatilen Charakter der Umfragen sowie den Aspekt des richtigen Timings - welches natürlich nur bedingt von Kandidaten kontrollierbar ist - sollte man immer im Auge haben; momentan stellen sich die Kandidaten halt den verschiedenen Fraktionen der GOP vor - insofern müsste man eigentlich anders als im Märchen von mehreren (unterschiedlich stattlichen) Prinzen sprechen:

    https://espnfivethirtyeight.files.wordpress.com/2015/09/gop-debates-liveblog-fiv e-ring-circus-2.png

    In den nächsten Wochen werden wohl auch vermehrt Fernsehspots geschaltet werden; das Thanksgiving-Wochenende wird von Politprofis dann oft genannt als ungefähres Datum, ab dem sich die Urteile der Basis zu verfestigen beginnen.

    Ähnliches kann man ja auch auch bei den konkurrierenden Demokraten beobachten: Seit Beginn des Vorwahlprozesses galt Hillary als sichere Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei; jetzt gerade aber sind die Nachrichten voll von ihren Fehlern und möglichen Herausforderern - schlicht und ergreifend, weil jetzt im politischen Kalender eben Aschenputtel- und nicht Prinzessinnen-Zeit ist. Bin relativ sicher, dass die Clinton (als extrem starke Kandidatin) trotz des kalenderbedingten Gegenwinds am Ende souverän das Rennen macht; bei den Reps sehe ich dagegen keine deutlich favorisierte Prinzessin; ich erwarte aber noch diverse schmerzende Füße bis zum Jahresende. Und als Marktteilnehmer freut es mich natürlich, wenn die Aktie der Stieftochter, an deren Mauken sich der ein oder andere republikanische Prinz gerade zu schaffen macht, schön nach oben schießt und man abkassieren kann, bevor Blut fließt.

    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Zum Schluss etwas ganz anderes - ein kurzer Fernsehspot der Clinton-Kampagne zur gestrigen Debatte:

    https://www.youtube.com/watch?t=88&v=dwurKQs62do

  • RE: Die Debatte / edit: Fiorina

    drui (MdPB), 18.09.2015 22:34, Antwort auf #76
    #78

    Ron Paul hätte sich niemals für so ein dämliches Foto hergegeben.

    Vermutlich braucht Rand noch mehr Waffen und weibliche Bodyguards, damit sein Wahlkampfteam nicht ständig von Rubios Wahlkampfteam vermöbelt wird:

    http://www.politico.com/story/2015/09/rubio-mackinac-213819

    Christie-Cartoon:

    http://www.newsday.com/opinion/cartoonists-on-chris-christie-1.6764436#11

    Debate 1-Cartoon:

    http://www.newsday.com/opinion/cartoons-the-race-to-2016-1.10271364#35

    Santorum

    http://www.newsday.com/opinion/cartoons-the-race-to-2016-1.10271364#61

    The Bushs

    http://www.newsday.com/opinion/cartoons-the-race-to-2016-1.10271364#77

    Jeb

    http://www.newsday.com/opinion/cartoons-the-race-to-2016-1.10271364#80

  • CNN-Umfrage nach der Debatte / Fiorina

    Wanli, 20.09.2015 16:28, Antwort auf #78
    #79

    Ich glaube, es gab schon zwei weitere Umfragen, allerdings von Instituten, die mir nichts gesagt haben; beide wurden auch nicht in die RCP-Datenbank eingespeist. Heute wurden allerdings Zahlen veröffentlicht von CNN - die kann man schon halbwegs ernst nehmen. Die Erhebung nennt eine Fehlerspanne von 4,5%.

    Landesweit würden von den befragten registrierten Republikanern momentan wählen:

    Trump 24

    Fiorina 15

    Carson 14

    Rubio 11

    Bush 9

    Cruz + Huckabee 6

    Paul 4

    Christie 3

    Kasich 2

    Santorum 1

    Alle anderen <1

    http://edition.cnn.com/2015/09/20/politics/carly-fiorina-donald-trump-republican -2016-poll/index.html

    Wahnsinn, wie sich der Walker-Fanclub komplett in Luft aufgelöst zu haben scheint. Gut, es ist erst September, es waren auch schon andere Kandidaten klinisch tot und sind dann auferstanden (McCain 2008 zum Beispiel), aber so desaströse Zahlen für den Gouverneur von Wisconsin hätte ich nie erwartet.

    Fiorina dagegen kann ihren Debattenerfolg offenbar in deutlich verbesserte Zahlen übertragen. Prosten wir Carly zur Feier des Tages mit einem Werbespot aus dem kalifornischen Senatswahlkampf 2010 zu:

    https://www.youtube.com/watch?v=A2lDIHyqo7Q

    Noch nicht genug vom kalifornischen Shootingstar? Na gut, einer geht noch:

    https://www.youtube.com/watch?v=9lg61qIpstY

    Manche Demokraten sorgen sich ja, ob Hillary nicht zu kalt und berechnend wirkt. Wenn die GOP Fiorina nominiert, dürfte diese Sorge sich verflüchtigen. ^.^

    Mit Fiorina an zweiter und Carson an dritter Stelle - möchte irgendwer entsprechende Aktien sehen? Ich bräuchte sie (noch) nicht, aber vielleicht haltet Ihr sie ja inzwischen für angebracht.

  • RE: CNN-Umfrage nach der Debatte / Fiorina

    drui (MdPB), 20.09.2015 18:28, Antwort auf #79
    #80

    Mit Fiorina an zweiter und Carson an dritter Stelle - möchte irgendwer entsprechende Aktien sehen? Ich bräuchte sie (noch) nicht, aber vielleicht haltet Ihr sie ja inzwischen für angebracht.

    Als Gender-Mainstreaming und weil sie allerbeste Chancen zur Nominierung als Vize-Kandidatin hat, würde ich Fiorina eine Aktie gönnen, Carson ist mir egal. Der will nur sich selbst etwas vermarkten und hat kein wirkliches Interesse daran ernsthaft zu kandidieren, außerdem ist er mMn. völlig überbewertet und unfähig.

Beiträge 71 - 80 von 136

Kauf dir einen Markt!

» Mehr erfahren

30.589 Teilnehmer » Wer ist online

Erlesenes für das politische Ohr

Kommende Wahlen

In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:

Wahltermine 2023

(Hinweis: Links verweisen stets auf Wahlfieber.de - identischer Login)

1. Halbjahr

  • Deutschland
  • Abgeordnetenhauswahl Berlin
  • Bürgerschaftswahl Bremen
  • Kommunalwahl Schleswig-Holstein
  • -
  • Österreich / Schweiz
  • Landtagswahl Niederösterreich
  • Landtagswahl Kärnten
  • Landtagswahl Salzburg
  • Kantonswahl in Zürich
  • Kantonswahl in Luzern
  • .
  • Europa
  • Präsidentschaftswahl Tschechien
  • Parlamentswahl Griechenland
  • Parlamentswahl Finnland
  • Weltweit
  • Parlamentswahl in der Türkei

2. Halbjahr

  • Deutschland
  • Landtagswahl Bayern
  • Landtagswahl Hessen
  • -
  • Österreich / Schweiz
  • Nationalratswahl Schweiz
  • Europa
  • Parlamentswahl Luxemburg
  • Parlamentswahl Spanien
  • Parlamentswahl Polen
  • Landtagswahl Südtirol
  • Schottland - Unabhängigkeitsreferendum ?

  • Weltweit
  • Parlamentswahl Neuseeland

Sonstiges

  • ...

In Vorbereitung für 2024

    1. Halbjahr
    • Europawahl
    • GOP Presidential nominee 2024
    • Gemeinderatswahl Innsbruck, Salzburg
    • Fußball EM
    • weiteres folgt...
      2. Halbjahr
      • Präsidentschaftswahl USA
      • Landtagswahlen Brandenburg, Sachsen, Thüringen
      • Nationalratswahl Österreich
      • Landtagswahl Vorarlberg
      • weiteres folgt...

      Wie funktioniert das?

      So trägst du mit deinem Wissen zur Prognose bei » Mehr im Infocenter

      Fehler gefunden? Feedback?

      Fehlermeldungen und Feedback bitte per E-Mail an: help@wahlfieber.com