eine erschütternde pressemittteilung habe ich heute aus nrw erhalten.
trotz harmlosen titel "WDR-Haushalt genehmigt" und eher belangloser zeilen zu beginn...
... versteckt sich das eigentliche schreckensszenario erst in den letzten absatzen:
da drohen dann wohl massenentlassungen und der arme tom buhrow wird sich die neue e s-klasse von daimler nicht mehr leisten können. denn die 395.000 euro - oder anders ausgedrückt: über 1880 gebührenzahler entlohnen einen überbezahlten spitzenverdiener -, die der wdr-intendant jährlich kassiert, wären dann wohl auch flöten.
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ohne ironie:
muss ein intendant mehr als das eineinhalbfache der bundeskanzlerin verdienen? womit verdient er das?
welchen sinn machen kontrollgremien, die einen unseriösen haushalt absegnen?
die gebührenerhöhung von 86 cent würde etwa 400 weitere millionen - wenn mich nicht alles täuscht, liegt der jahresumsatz von spiegel, faz und sz deutlich niedriger - in die haushalte der öffentlich-rechtlichen spülen. gut die hälfte davon will allein der wdr für sich in anspruch nehmen? interessant! brotkrumen für den rest?
ich erwarte mit spannung die entscheidung des bundesverfassungsgerichtes über die akut geplatzte erhöhung der rundfunkabgabe.
ich erwarte mit spannung die entscheidung des bundesverfassungsgerichtes über die akut geplatzte erhöhung der rundfunkabgabe.
Ich glaube nicht, dass die folgende Entscheidung (für ARD und ZDF) eine große Spannung rechtfertigt. Das Gericht entscheidet ja nicht über die Spitzengehälter der Intendanten, über die Programmqualität, oder die politisch gewollte Finanzstruktur (Haushaltszwangsabgabe mit eingebauter Inflationsausgleichserhöhung), sondern darüber, ob ein Bundesland wegen 80 Cent (nach 10 Jahren Beitragsstabilität) einen vor Jahren selbst mitbeschlossenen Rundfunkstaatsvertrag gegen die restlichen 15 Bundesländer brechen darf und was daraus folgt.
Das Armseelige an der aktuellen Diskussion ist ja, dass AfD und SA-CDU jegliche gesellschaftliche Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen erfolgreich darauf reduziert haben, sie wären "zu links" und verdienten deshalb keine Erhöhung.
Die Schweizer haben es vorgemacht, wie man sowohl die gesellschaftliche Diskussion um einen öffentlichen Rundfunk als auch den Reformdruck auf eine breitere Ebene bringen kann: Durch eine Volksabstimmung. Dann könnten verschiedene Richtungen neue Konzepte vorstellen, inklusive vernünftiger Intendantengehälter (und diverse Prominente werden auch "übergebühr" mit Geld zugeschissen), reduzierter Programminhalte, fairer Finanzierung, etc. Die Kombination aus politischen Parteien, Ländergremien und Gerichten wird nichts Wesentliches ändern.
... Plattitüden "unserer rechtslastigen Afd-Fans":
eine erschütternde pressemittteilung habe ich heute aus nrw erhalten.
trotz harmlosen titel "WDR-Haushalt genehmigt" und eher belangloser zeilen zu beginn...
- Der WDR-Rundfunkrat hat in seiner Sitzung am 10. Dezember 2020 dem WDR-Haushalt für das Jahr 2021 zugestimmt. Grundlage für die Haushaltsplanung des WDR ist der Staatsvertrag zur Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf 18,36 Euro, den die Ministerpräsidenten der Länder im Juni unterschrieben haben.
... versteckt sich das eigentliche schreckensszenario
und dann wieder mit der "dümmlichen" Neiddiskussion ...
.... oder anders ausgedrückt: über 1880 gebührenzahler entlohnen einen überbezahlten spitzenverdiener -, die der wdr-intendant jährlich kassiert, wären dann wohl auch flöten.
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ohne ironie:
muss ein intendant mehr als das eineinhalbfache der bundeskanzlerin verdienen? womit verdient er das?
und der noch "dümmlicheren" Gehalts-Fragerei!
Jeder Bayern "Kicker" auf der Reservebank verdient ein Zigfaches:
... verdienen die das ?! ...
"Die Mitglieder des Bundestages erhalten eine monatliche „Abgeordnetenentschädigung“ in Höhe von 10.083,47 Euro (Stand 1. Juli 2019)"
Und dennoch "taugen" Themen wie: "Rundfunkgebühren" oder "Abgeordneten-Diäten" - imho - genausowenig wie "Todesstrafe" und "Flüchtlingspolitik" für einen "Volksentscheid".
bekanntlich ist "einem das Hemd immer näher als die Hose" ...
bevor!: Quelle für obriges Zitierte ist die Wikipedia ... unter der jeweiligen "Stichwortanfrage"
was mir/uns das letzte post lehrt:
die anzahl der themenbereiche und institutionen, die quasi als heilige kühe eingestuft werden, die nicht angegangen oder kritisiert werden dürfen, geschweige denn geschlachtet, steigt rasant. neudeutsch umschrebt man dies mit: das ist alternativlos.
die öffentlich-rechtlichen rundfunkanstalten in deutschland gehören offenbar neuerdings auch dazu.
wer sich damit nicht abfinden mag, wird entweder der lächerlichkeit preisgegeben oder sogleich in der richtigen politischen ecke eingeordnet. um nicht zu schreiben, er/sie wird als demokratiefeind, rechtsradikal oder nazi abgestempelt. leider keine ausnahme, sondern eher gängige praxis.
nur so lässt sich die willkürliche anführung von alexander gauland im vorpost erklären. hier soll unbedingt deutlich gemacht werden, wo der unmögliche kritiker eigentlich steht: nämlich ganz weit rechts außen.
(wobei ich ja froh und dankbar sein muss, dass bei meiner wenigkeit lediglich gauland ins spiel gebracht worden ist. es hätte ja z.b. auch -- um ein ebenfalls willkürliches beispiel aufzugreifen - der organisator des politischen aufgangsbeckens (zwecks neuorganisierung, die übrigens erfolgreich verlief) der anfang der 50er jahre verbotenen nsdap-rechtsnachfolgepartei srp im vorpost angeführt werden können --- man sehe mir diesen bitteren sarkasmus nach ---- nebenbei angemerkt: gauland war bei einem privaten medium beschäftigt. ich habe keine ahnung, was er dort "verdient" hat. aber: noch steht es privaten unternehmen frei, ihre mitarbeiter nach oben hin offen zu entlohnen. diese medienunternehmen werden schließlich nicht durch eine abgabe, die jeder zahlen muss, finanziert. auch wenn mir deren praxis nicht immer gefällt.)
welches demokratieverständnis dadurch zum tragen kommt, wenn man versucht, jegliche diskussion (mittels an den haaren herbeigezogenen vergleichen mit afd und anderen) abzuwürgen, sei einmal anheim gestellt. zumindest ein sehr dürftiges und beschränktes, wenn nicht gar ein faschistoides.
(auch als antwort wort auf das post von drui gedacht, vor allem aber als begründung für mein eingangspost)
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Die einleitenden Worte wie ersten Befunde überlasse ich Gabor Steingart:
Im Zuge der Debatte über die Erhöhung der Rundfunkgebühr für ARD und ZDF fällt der Scheinwerfer nun auch dorthin, wo er hingehört: Auf das Programm und dessen abnehmende Akzeptanz bei den Zuschauerinnen und Zuschauern. In der Nahaufnahme fällt der Befund für die öffentlich-rechtlichen Sender wenig schmeichelhaft aus. Es sind genau genommen sieben Befunde, die gerade auch die Verfechter der Grundidee eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks verstören müssten.
Befund 1: Die Sender wollen 400 Millionen Euro zusätzlich einnehmen, gehen aber in Wahrheit mit dem Entgelt der Bürger - das auch von Nicht-Zuschauern aufgebracht werden muss - mehr als großzügig um. Ein nennenswerter Teil der Gebühren wird nicht für politisch-kulturelle Formate, sondern für die Übertragungsrechte von Fußballspielen ausgegeben. Der Gebührenzahler trägt mit jährlich dreistelligen Millionensummen zur Finanzierung der Wahnsinnsgehälter im Profifußball bei.
Befund 2: Die Sender sind die Fortsetzung der Seniorenresidenz mit terrestrischen Mitteln. Die wichtigste Zielgruppe der aktuellen TV-Formate ist die Gruppe der Pensionisten. Nirgendwo erzielen die Sender höhere Reichweiten als bei den Über-70- Jährigen.
Befund 3: ARD und ZDF senden an Menschen jüngeren Alters systematisch vorbei. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei rund 44 Jahren, das der durchschnittlichen Zuschauer von ARD und ZDF bei 62. In der Altersklasse der 14- bis 49-Jährigen erzielt das ZDF 2019 einen TV-Marktanteil von 5,6 Prozent. Die öffentlich-rechtliche Apathie der Jugend und der Vormarsch der Streamingdienste Netflix, Amazon Prime, Disney plus, Apple TV, Joyn und Sky Ticket sind die zwei Seiten der einen Medaille.
Befund 4: Die innere Pressevielfalt, also der Binnenpluralismus der Sender, hat spürbar abgenommen. Zu den gefragtesten Talkgästen zählen Annalena Baerbock und Robert Habeck, derweil die Vertreter der größten Oppositionspartei im Bundestag, der AfD, nur noch selten eingeladen werden. Das mag subjektiv verständlich sein, ist aber durch die im Staatsvertrag festgelegte parteipolitische Neutralität nicht gedeckt. Im Rundfunkstaatsvertrag heißt es:
Standen in den 70er und 80er Jahren die publizistischen Leuchttürme der Sender noch für die Spannbreite der Positionen - links warteten Franz Alt, Klaus Bednarz und Ulrich Kienzle auf ihre Kundschaft; rechts davon positionierten sich Gerhard Löwenthal, Sigmund Gottlieb und Bodo Hauser - ist diese Balance mittlerweile verloren gegangen. In der Gegenwart dominiert - mit den Ausnahmen der ZDF-Kollegen Claus Kleber und Marietta Slomka - die organisierte Harmlosigkeit. Es gibt keinen namhaften ARD-Meinungsbildner der rechts von Angela Merkel kommentiert.
Befund 5: Konzerne wie Amazon, VW, Bayer, Aldi und Deutsche Bank werden im deutschen Fernsehen in der Regel als Lohndrücker, Abzocker, Umweltsünder und Erzeuger von Spekulationsblasen portraitiert, was sie alles auch sind, aber eben nicht nur. Der deutsche Mittelstand, um den Deutschland in aller Welt beneidet wird, tritt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nur in einer Statistenrolle auf. Wer lediglich ARD und ZDF schaut, besitzt keine Vorstellung davon, warum „Made in Germany“ auf allen Exportmärkten der Welt ein Verkaufsschlager ist.
Befund 6: Die Wagenburg-Mentalität verstärkt sich. Die Anstalten empfinden jedwede Kritik als Angriff und schotten sich immer weiter ab. Innerhalb der Programme kommen Kritiker der Anstalten praktisch kaum noch zu Wort. Die Cancel-Kultur erlebt hier ihren trostlosen Höhepunkt.
Befund 7: Der Nachwuchs der ARD ist linker als der linke Flügel der Jungsozialisten. Erst kürzlich offenbarte eine Befragung von Volontären die Fragwürdigkeit der Nachwuchsförderung, die eben nicht zu kulturell-politischer Binnenpluralität führt, sondern zur Verengung der schon vorher Verengten. Alle 150 Volontärinnen und Volontäre, die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gerade in Ausbildung sind, wurden intern nach ihrer politischen Haltung befragt. 86 von 150 haben die Frage beantwortet. Das Ergebnis: 57,1 Prozent der intern Befragten votieren für die Grünen, 23,4 Prozent für die Linkspartei, 11,7 Prozent für die SPD, die wichtigsten Regierungsparteien CDU und CSU landeten bei drei, die FDP bei 1,3 Prozent.
Fazit: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird nicht durch seine Kritiker gefährdet, sondern durch jene, die sich der Kritik verweigern. Dringlicher als eine Gebührenerhöhung bedürfen ARD und ZDF der Reform. Deren Überschrift könnte lauten: Geist statt Geld.
Der Skandal ist nicht das Verhalten der CDU in Sachsen-Anhalt. Der Skandal ist die devote Grundhaltung der anderen Landtage, die im vollen Bewusstsein der Fragwürdigkeit und aus Furcht vor politisch-publizistischen Konsequenzen den öffentlichen-rechtlichen Anstalten diesen Schluck aus der Pulle genehmigt haben.
***
Soweit Gabor Steingart in seiner Kritik von ARD und ZDF im Morning Briefing vom 08.12.2020
Ich erlaube mir, seine Kritik durch weitere acht Befunde zu ergänzen:
und weiter:
in den Disziplinen Realitätsverlust und Schlechtes-Timing-in-der-Coronakrise treten die Trumps längst nicht mehr alleine an. Nun erhalten sie auch prominente Gesellschaft aus Deutschland. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ZDF und Deutschlandradio wollen eine Beitragserhöhung vor dem Bundesverfassungsgericht einklagen, die im sachsen-anhaltinischen Polittheater zur Freude der AfD blockiert wurde. „Schon jetzt müssen wir einen strikten Sparkurs verfolgen (...)“, begründet der Intendant des Deutschlandradios Stefan Raue die Klage, „ein Ausbleiben der Erhöhung würde sich daher unweigerlich auf die Programmgestaltung auswirken.“
Da kommen den privaten Medienmachern die Tränen – vor Lachen. Denn Budgeterhöhungen kennen sie nur aus Erzählungen. Sparkurse gehören zur Routine. Und die Pandemie kostet sie unzählige Werbemillionen. Trotzdem funktioniert die „Programmgestaltung“, und der systemrelevante Beitrag zur Demokratie wird gerne und gut geleistet.
Wer das acht Milliarden teure System der öffentlich-rechtlichen Medien hinterfragt, wird automatisch in die Nazi-Ecke gestellt. Doch das ist ein billiges Totschlagargument. Nur weil die teils rechtsradikale AfD aus durchsichtigen Gründen ARD und ZDF attackiert, darf die Kritik an einem durch Zwangsgebühren finanzierten Kanal nicht tabu sein. Diese Institutionen müssen den Dialog mit der Gesellschaft suchen und die Daseinsberechtigung ihres Programms belegen – Helene-Fischer-Shows inklusive. Die Verhandlung vor dem Verfassungsgericht bietet eine gute Gelegenheit.
Müssig über individuelle "Gehälter" zu diskutieren.
Nein, das ist aus meiner Sicht nicht müßig, denn ich werde zur Finanzierung der neun Intendanten gezwungen, ohne jeglichen Einfluss zu haben. Ich bezahle mit meinen Zwangsgebühren z.B. das Jahresgehalt von 240 000€ für einen Intendanten des Saarländischen Rundfunks, in Zeiten, in denen der Fernsehkonsum der Öffentlichen bundesweit bei einstelligen Prozentwerten liegt und der Saarländische Rundfunk nur wenige Tausend Zuschauer bespasst. Ein Bundesland mit nicht einmal einer Millionen Einwohnern braucht keine eigene Rundfunkanstalt mit teurem Intendanten. Selbst die KEF hat die Gehaltsstrukturen der Öffentlich-Rechtlichen als zu hoch kritisiert, nicht nur bezüglich der Intendanten. Die BBC kommt zudem mit etwa der Hälfte der Beschäftigten aus und macht sicher kein schlechteres Programm.
Mit dem Rückgang von Fernseh- und Radionutzung müsste entweder auch das (nicht mehr gewünschte) Angebot reduziert werden und die Gebühr dafür sinken, oder man investiert sinnvoll in Onlineangebote und Streaming. Beides sehe ich nicht und das darf man auch kritisieren.
Man darf dieses Feld nicht einfach der populistischen AfD überlassen, gerade wenn die Gefahr besteht, dass eine gesättigte Funktionärselite es sich in den Milliarden der Gebührenzahler gemütlich macht wie Maden im Speck. Da geht es mir nicht um die 80 Cent, sondern um diese bräsige Unbeweglichkeit von ARD (und ZDF), die faktisch nur noch Programm für Rentner machen.
Und die Finanzierung über die Haushaltszwangsabgabe ist noch so ein Mist. Unabhängig von der Nutzung, dem Vermögen und dem Gehalt zahlen alle die gleiche Abgabe, natürlich ohne jeglichen Einfluss. Dabei haben wir ein progressives, deutlich gerechteres Einkommensteuersystem, warum also nicht über die allgemeinen Steuern finanzieren?
Edit:
Alle 150 Volontärinnen und Volontäre, die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gerade in Ausbildung sind, wurden intern nach ihrer politischen Haltung befragt. 86 von 150 haben die Frage beantwortet. Das Ergebnis: 57,1 Prozent der intern Befragten votieren für die Grünen, 23,4 Prozent für die Linkspartei, 11,7 Prozent für die SPD, die wichtigsten Regierungsparteien CDU und CSU landeten bei drei, die FDP bei 1,3 Prozent.
Und das soll beweisen, dass die Sender "links" sind? Mach doch mal eine Wahlumfrage bei unter 20-Jährigen, sortiere die ohne Abi aus und dann die, die zur Bundeswehr gehen oder BWL studieren.
Edit:Alle 150 Volontärinnen und Volontäre, die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gerade in Ausbildung sind, wurden intern nach ihrer politischen Haltung befragt. 86 von 150 haben die Frage beantwortet. Das Ergebnis: 57,1 Prozent der intern Befragten votieren für die Grünen, 23,4 Prozent für die Linkspartei, 11,7 Prozent für die SPD, die wichtigsten Regierungsparteien CDU und CSU landeten bei drei, die FDP bei 1,3 Prozent.
Und das soll beweisen, dass die Sender "links" sind? Mach doch mal eine Wahlumfrage bei unter 20-Jährigen, sortiere die ohne Abi aus und dann die, die zur Bundeswehr gehen oder BWL studieren.
guter einschub ... dennoch:
der öffentlich-rechtliche rundfunk hat den auftrag, die gesamte gesellschaft abzubilden - denn er ist (zwangs-)gebührenfinanziert.
ergo sollte er auch seine volontäre - sprich: seinen nachwuchs - aus allen schichten der gesellschaft beziehen, was deren politische ausgewogenheit mitinkludiert.
das ist vermutlich aktuell kein leichtes unterfangen, aber wem jährlich etwa 8 mrd. euro zur verfügung stehen, dem sollte dies eigentlich auch spielend gelingen. notfalls eine überteuerte helene-fischer- oder florian-silbereisen-show absagen bzw. sich den nächsten videoclip über oma, die alte ökosau schenken. (denn: zwiespalt und niedertracht zu säen, gehört nicht zu den regülären aufgaben des ö-r)
"Manchmal ist der Blick von außen ein durchaus sinnstiftender."
Nur manchmal? Ich greife stets zur ausländischen Presse, wenn ein Thema in Deutschland kontrovers diskutiert wird. Meistens ist "der Blick von außen" nicht nur "sinnstiftend", sondern auch erhellend. Man ist oft besser und umfassender informiert.
Der Standard aus Wien brachte am Wochenende eine Stellungsnahme von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble:
Der deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich für eine nüchterne Debatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgesprochen. "Wenn die AfD sagt, zwei und zwei ist vier, dann ist nicht jeder ein Nazi, der diese Aussage bestätigt", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". Im Landtag von Sachsen-Anhalt seien zunächst alle gegen Beitragserhöhungen gewesen, so Schäuble. Das sei auch im Koalitionsvertrag von Grünen, SPD und CDU festgehalten worden.
"Die kritische Debatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk darf man doch führen, wenn zum Beispiel die SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sagt, dass der Osten dort nicht immer nur im Zusammenhang mit Neonazis vorkommen dürfe", so Schäuble.
Wer den ganzen Artikel lesen möchte, wird hier fündig: https://www.derstandard.at/story/2000122459339/schaeuble-debatte-ueber-oeffentli ch-rechtliche-darf-man-fuehren?ref=rec
Eine solche Berichterstattung wünsche ich mir auch hierzulande.
Wichtig für dich, Freund Bergischer: Der Standard ist nicht bekannt dafür, dass er das Verlautbarungsorgan der österreichischen Rechten ist.
danke für den hinweis auf den wiener standard.
ich war so frei, dort ein wenig in der berichterstattung zu ard und zdf zu blättern, mit durchaus erhellender erkenntnis:
den header zu diesem thread habe ich sehr spontan geschrieben - ohne groß nachzudenken. wer hätte denn auch ansatzweise erahnen können, dass die lage wirklich so bitter ernst ist:
Kommt es nicht zur Erhöhung rechnet die ARD mit gravierenden Folgen. Sie kommt nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zum Schluss, dass eine Pleite von Rundfunkanstalten wie dem Radio Bremen oder dem Saarländischen Rundfunk dann möglich wäre.
daraus lernen wir:
1. solidarität innerhalb der ard-anstalten? - absolut fehlanzeige!
2. 86 cent an zuschlag sind bei weitem nicht genug --- man braucht im grunde viel mehr.
3. als "demokratieabgabe" bezeichnete schönenborn einst geschwollen den zwangsbeitrag für ard, zdf und deutschlandradio - ich bin so frei, ihm mit degenhardt zu kontern: die luft riecht süß und säuerlich, ich glaube, ich erbreche mich!
wem der letzte absatz zu vulgär erscheint: es wird ja wohl irgendwie machbar sein, mit einem jährlichen staatlichen zuschuss von 8 mrd. euro - plus einnahmen durch werbung etc. - zwei kleine sendeanstalten am leben zu erhalten. --- dazu eine kleine anekdote am rande: als das zdf vor jahren beschloss, zdf-kultur de facto einzustampfen - weil angeblich zu teuer - lud der zdf-intendant kulturschaffende zu einem live-talk auf den genannten sender. warum auch immer; einen gefallen hat er sich damit nicht getan: einer der geladenen kulturschaffenden rechnete dem intendanten vor, dass das zdf sich lediglich eine einzige "wetten, dass...?-sendung im jahr - also etwa 3 stunden sendezeit - schenken müsse, dann wäre zdf-kultur - mit einem rund-um-die uhr-betrieb - weiterhin für jeweils ein jahr finanziell gesichert. - noch irgendwelche fragen?
4. meine aktuelle abrechnung mit dem ndr, der sich de facto grade jedweder musik jenseits der charts entledigt, folgt in kürze. bislang sind nur bruchstücke der neuen programmstruktur bekannt. diese lassen jedoch nichts gutes ahnen...
off topic:
also, falls die afd wirklich ernsthaft behaupten sollte, dass 2 plus 2 in summe immer 4 ergibt, wäre es dringend geboten, im sinne der demokratischen staatsräson, endlich auch einmal adam riese kritisch zu hinterfragen.
Einen wichtigen Absatz im Standard hast Du aber unterschlagen:
Stahlknechts Arbeit als Innenminister war in einem satirischen Video der öffentlich-rechtlichen Onlineplattform "Funk" im Zusammenhang mit Polizeigewalt kritisiert worden. CDU-Landesgeneralsekretär Sven Schulz hatte daraufhin auf Twitter erklärt, die CDU werde unter anderem deshalb die Erhöhung der Rundfunkgebühren stoppen.
Erpressung politisch genehmer Inhalte und CDU-Staatsfunk ist meiner Meinung nach auch nicht das Ei des Kolumbus. Das waren wohl die spots, die die SA-CDU auf die Palme gebracht haben.
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Germany / Austria / Switzerland
All national and state elections as well as selected local, mayoral and party elections
Europe
Almost all national elections as well as selected presidential, regional and local elections and votes.
USA
All presidential, senatorial and house elections (including mid-term and most presidential primaries/caucusses) as well as important special and state elections.
UK
All national and state elections as well as important special, local and mayoral elections and votes.
Worldwide
National elections - including Australia, Canada, Israel, Japan, New Zealand, etc.
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